Mit Evelyne Axell "La Terre est ronde" und TAL R "The elephant behind the clown" werden im Hamburger Kunstverein zwei Künstler vorgestellt, die sich auf ironische und kritische Art und Weise mit der Gesellschaft auseinandersetzen.
Die belgische Pop Art-Künstlerin Evelyne Axell (1935-1972) setzt sich in ihren Werken mit der Rolle der Frau und weiblichen Zuschreibungen auseinander. Die ehemalige Schauspielerin, Moderatorin und Drehbuchschreiberin hat in nur wenigen Jahren ein vielschichtiges Werk geschaffen. Ausgehend von der traditionellen Leinwandmalerei wandte sie sich der Arbeit mit Materialien wie Aluminium oder Plexiglas zu. Außerdem schuf sie zahlreiche Selbstportraits in Siebdrucktechnik, die sie mit grafischen Elementen zu psychedelischen Tableaus verwandelte. In Hamburg werden 15 Werke zu sehen sein, in denen sie sich vorwiegend mit der Protestbewegung der 60er und 70er Jahre beschäftigt.
Parallel dazu wird die Einzelausstellung des israelischen Künstlers TAL R (geb. 1967 in Tel Aviv, lebt in Kopenhagen) eröffnet. Auch er beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Situationen, denen er sich mit Ironie und Witz annähert. Er beschreibt seine Werke selbst als „Kolbojnik“, ein im Kibbuz-Slang verwendetes Wort für „Abfalleimer“, den TAL R als Metapher für den gesellschaftlichen Müll ansieht.
TAL R arbeitet in ganz unterschiedlichen Medien und benutzt Collage, Skulptur, Fotografie, Zeichnung sowie Malerei, um seine Sujets zu materialisieren. Dabei ist seine Kunst nicht nur von der "high art", sondern auch von Comic, Graffitis und Medienbildern beeinflusst.
Abbildung: Tal R, Blind date, 2009-2010, Hasenleim, Pigment und Wachskreide auf Leinwand, 250 x 250 x 4,5 cm
Courtesy Contemporary Fine Arts, Berlin
Foto/ Photo: Jochen Littkemann
Öffnungszeiten:
Di-So 12-18 Uhr
Der Kunstverein, seit 1817.
Klosterwall 23
20095 Hamburg
kunstverein.de
Verena Straub
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