Auf der Venedig-Biennale 2007 gestaltete Yves Netzhammer den Schweizer Pavillon. Seitdem wurde er mit zahlreichen Museums-Ausstellungen im In- und Ausland gewürdigt. Jetzt ist eine Installation des 1970 geborenen Schweizer Zeichners, Medien- und Installationskünstlers erstmals in München zu sehen. »Abstraktionsvorräte« – ein labyrinthischer Parcours aus hölzernen Tiersilhouetten, geheimnisvollen Objekten, mehreren Videostationen und einem Soundtrack (Komposition: Bernd Schurer) – wurde für den Palazzo Strozzi in Florenz produziert. Letztes Jahr war die Arbeit auf der Ruhr 2010 zu sehen und macht nun in der ERES-Stiftung Station.
Netzhammer reflektiert in seiner Arbeit »Abstraktionsvorräte« die Entdeckung der mathematisch exakten perspektivischen Konstruktion in der italienischen Renaissance und denkt die vom Betrachter abhängigen Wahrnehmungsphänomene ins Heute weiter. Statt täuschend echter Raumillusion zeigt er fragmentierte Objektwelten und virtuelle Bildkosmen, deren Einzelteile stets aufeinander bezogen sind und je nach Betrachter-Standpunkt variieren.
Yves Netzhammer lebt und arbeitet in Zürich. Bevor er Visuelle Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich studierte, widmete er sich der Architekturzeichnung. Das erklärt unter anderem, warum Netzhammer im Gegensatz zu anderen Computerkünstlern Software benutzt, die speziell für Architekten entwickelt wurde. Mit spektakulären Raum-Installationen und Videoprojektionen wie »Die Subjektivierung der Wiederholung« (Karlskirche Kassel im Begleitprogramm zur documenta und Biennale in Venedig, 2007) oder »Die Anordnungsweise zweier Gegenteile bei der Erzeugung ihres Berührungsmaximums« (Kunsthalle Bremen 2005) war Netzhammer an vielen wichtigen internationalen Ausstellungen beteiligt. Im Winter letzten Jahres lud ihn das Kunstmuseum Bern zu einer großen Soloausstellung ein. Titel: »Das Reservat der Nachteile«.
Abbildung: © Yves Netzhammer
Installationsansicht: Yves Netzhammer «Abstraktionsvorräte», Palazzo Strozzi, Florenz, 2010
ERES-Stiftung
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D–80801 München
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Medienmitteilung
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