Mit „Matthew Day Jackson. Total Accomplishment“ wird einer der erfindungsreichsten Künstler der jüngeren Generation erstmalig mit einer Einzelausstellung in Deutschland präsentiert. Die Ausstellung ist eine umfangreiche Themenschau, in der sich Jackson, ausgehend von der amerikanischen Kulturgeschichte, auf vielfältige Weise mit der technologischen Okkupation unserer Welt auseinandersetzt. In seinen Werken hinterfragt er ihren Einfluss auf Individuen und Kollektive in verschiedenen Medien. Er thematisiert die Komplexität der westlichen Welt, indem er ihre Mythen in neue Rätsel auflöst.
Das überwiegend skulpturale Werk des in New York tätigen Künstlers Matthew Day Jackson (geb. 1974 in Panorama City, Kalifornien, USA) ist durch eine interdisziplinäre Themenwahl gekennzeichnet. Technologie und Popkultur, aber auch Kunstwissenschaft, Philosophie und Sport bilden hierbei einen Fundus, aus dem Werke hervorgehen, die ein lineares Geschichtsmodell negieren. Die Fragestellung des Künstlers kreist um die Dekonstruktion von Geschichte. In seiner Arbeitsweise – mittels Bricolage-Verfahren die Überreste von Artefakten mit High-TechMaterialien zu verbinden – entstehen Objekte, die utopische wie dystopische Elemente einer technologisierten Welt vereinen. Jacksons Praxis des Enthüllens von Vergangenheit lässt ihn als einen KünstlerArchäologen auftreten, der in seinem vielseitigen Schaffen historische Realien mit einer fiktionalen Spurensuche verbindet, wodurch seinen Arbeiten nicht zuletzt auch eine medienkritische Reflexion inhärent ist. Dabei steht immer die Mythologisierung des eigenen Künstler-Selbst im Zentrum des Schaffens, das Körperlichkeit und destruktive Resultate menschlicher Erfindungskraft in Relation setzt.
„Matthew Day Jackson. Total Accomplishment“ ist die erste deutsche Einzelausstellung des Künstlers. Sie gibt einen Überblick über das zwar noch junge aber erstaunlich umfangreiche Werk Jacksons, das im Wesentlichen durch ein ´Abarbeiten` an der Kunst- und Kulturgeschichte der westlichen Welt gekennzeichnet ist.
Zur Ausstellung erscheint als Mid-Career Oeuvre-Verzeichnis eine umfangreiche ZKM-Publikation, herausgegeben von Andreas Beitin und Martin Hartung, mit Texten von Andreas Beitin, Michael Broderick, Graham Burnett, Knut Ebeling, Anne Ellegood, Jerome Friedman, Donatien Grau, Martin Hartung, Caroline A. Jones, Thomas Macho, Jen Mergel, Sally O´Reilly und Paul Virilio.
Kuratoren: Andreas Beitin und Martin Hartung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie
Lorenzstrasse 19
76135 Karlsruhe
zkm.de
pm
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