Was verstehen wir unter einer Zeichnung? Lässt sie sich mit den Elementen Punkt, Linie und Fläche bereits erschöpfend beschreiben? Oder gehört der Skizze und dem spontanen Strich das Terrain des ‚wahren‘ zeichnerischen Ausdrucks? Daniel Breu (*1963) zeigt mit seinen Werken auf, dass diese enge Auffassung von Zeichnung zu kurz greift.
Im Zentrum der Arbeiten von Daniel Breu stehen nicht die Feder oder die Kreide, nicht die Tusche oder die Aquarellfarben, sondern der Graphit und der Bleistift. Der Akt des Zeichnens bedeutet bei ihm Applizieren, Abreiben und Auffüllen der porösen Beschaffenheit einer Papieroberfläche. Die Zurückhaltung der persönlichen Handschrift ist Programm. Fotografische Aufnahmen eines Motivs, eines Raums oder einer räumlichen Anordnung von Dingen dienen ihm als Ausgangspunkt. Neueste Arbeiten widmen sich dem Moment des Abriebs von Graphitminen. Spektakulär geradezu muten seine Landschaften an, bei denen er sich einer Glasscherbe bedient und deren Profil er in engen, parallelen Strichlagen in gebirgige Landschaften verwandelt. Lassen Sie sich in der Ausstellung überraschen – sie zeigt ein Spektrum des künstlerischen Umgangs mit dem Bleistift, das Sie kaum erwarten würden.
Anlässlich der Ausstellung erscheint folgende Publikation:
Daniel Breu. Graphit auf Papier, mit einem Text von Michael Matile, Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2015; 72 Seiten und 93 Abbildungen, ISBN 978-3-7319-0264-5, CHF 24.-
Graphische Sammlung der ETH Zürich
Rämistr. 101
8092 Zürich
ethz.ch
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