Für ihre kommende Einzelausstellung im Portikus realisiert die in Kanada lebende Künstlerin Hajra Waheed (*1980) eine ortsspezifische Iteration ihrer jüngsten Klangarbeit Hum (2020).
Als mehrkanalige Musikkomposition und Klanginstallation nutzt Hum (2020) das Medium des allgegenwärtigen und doch meist überhörten Summens als Mittel zur Erforschung radikaler Formen kollektiver und akustischer Handlungsfähigkeit. Der Titel der Arbeit, der in Urdu mit "Wir" übersetzt wird, bezieht sich auf internationale Solidaritätsbewegungen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts während des Prozesses der Dekolonisierung im Globalen Süden formiert haben. Durch die Notwendigkeit sich kritisch mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen und über deren Auswirkung auf unsere Zeit nachzudenken, vereint die Arbeit acht gesummte Lieder des Widerstands aus Afrika, Süd-, Zentral- und Westasien in einer Komposition. Jedem dieser gesummten Verse liegen Geschichten über den Kampf gegen staatliche Unterdrückung, Autoritarismus und die Not und Hoffnung der Arbeiterklasse, der Marginalisierten und Enteigneten zugrunde. All diese Lieder werden auch heute noch in gesellschaftlichen Protestbewegungen gesungen.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Booklet, das ein Gespräch zwischen der Künstlerin Hajra Waheed und dem Architekten David Adjaye enthält.
PORTIKUS
Alte Brücke 2 / Maininsel
D – 60594 Frankfurt/Main
www.portikus.de
Presse
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