Blockchain vs. Staat: Hito Steyerl hat die Bundeskunsthalle besetzt und produziert dort mit dem Publikum ein neues Werk. Ein Abend über die Zukunft der Öffentlichkeit, der Kultur und ihrer Institutionen.
Am 15. Juli 2021 erklärte die Künstlerin Hito Steyerl bei STUDIO BONN die Bundeskunsthalle für besetzt. Sie habe die Adresse der Bundeskunsthalle auf der Ethereum-Blockchain registriert und kontrolliere sie damit per NFT*. Mit der satirischen Aktion führte Hito Steyerl vor, wie willkürlich die Besitzansprüche auf dem boomenden Markt für digitale Eigentumszertifikate (NFTs) sind. Indem sie eine ganze Institution als NFT "prägte", machte Steyerl gleichzeitig ernst mit der anarchistischen Utopie der Blockchain, die verspricht, die Kontrolle über das Geld und die Kultur aus den Händen von Gatekeepern in die Hände der Massen zu legen.
Wie demokratisch aber ist die Blockchain wirklich? Und ist die Bundeskunsthalle wirklich so undemokratisch? Am 16. März zeigen zentrale Institution und dezentrale Verwaltung, repräsentative Demokratie und Anarchie, was sie wirklich können. Anschließend lassen Hito Steyerl und das Department of Decentralization das Publikum über die Zukunft der Bundeskunsthalle abstimmen, dank einer eigens entwickelten Software.
Drei Verwaltungsmodelle treten gegeneinander an: Intendantin Eva Kraus erklärt, wie die Bundeskunsthalle funktioniert. Das Kollektiv Department of Decentralization zeigt, wie Blockchain die verstärkte Mitgestaltung durch Publikum und Künstler*innen erlauben könnte. Und das Kollektiv Other Internet entwirft ein Modell für mehr Transparenz hinsichtlich Geld und Ressourcen.
Das Publikum ist eingeladen, mitzudiskutieren und Fragen zu stellen.
Live im Forum und im Stream auf www.studiobonn.io
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Hito Steyerl
a|e Galerie - Fotografie und zeitgenössische Kunst
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof
a.i.p. project - artists in progress
nüüd.berlin gallery
VILLA HEIKE