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Boris Lurie

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Nico Pachali alphabet (Teile für Welt)

06. 05. - 17. 06. 2023 | Neuer Kunstverein Wuppertal

Die Werke des in Hannover und Viersen lebenden Künstlers (*1988) entstehen in seiner Auseinandersetzung mit dem Potenzial von Schrift, Sprache, Raum, Zeichnung und Skulptur.
Der Anfang von Nico Pachalis Werken liegt in der Zeichnung. Mit Zeichnung ist das Zeichnen von Schrift gemeint und das Schraffieren, mit Linien Rhythmisieren, Notieren, Kommentieren oder Skizzieren. Der Künstler setzt Schrift auf verschiedene Weisen ein – er schreibt nicht „einfach“. Die Schrift ist Material seiner forschenden Praxis. Er nutzt die Eigenschaften von Schrift als Schriftsprache, die Inhalt ergibt und als Schriftbild, welches formal durch die Art und Anordnung ihrer Zeichen entsteht. Er rhythmisiert den Raum des Papiers mit Schrift, füllt Flächen und übergeht dabei die Regeln der Text- und Bildgestaltung. Er untersucht, wie sich die verschiedenen Elemente, Zeichen und Schrift, Linien und Fläche zueinander und zum Raum des Papiers verhalten und wie die Sprache in Wechselbeziehung dazu steht.
Für Pachali ist die Schrift zudem ein Analysewerkzeug. Er skizziert bereits existierende Werke oder nutzt gedruckte Fotos dieser, macht Notizen oder Verweise und reflektiert damit das bisherige Vorgehen. Die Schrift ist Medium der Analyse aber bleibt weiterhin zeichnerisches Material. Bei beiden Ansätzen bleibt die inhaltliche und formale Ebene gleichwertig.
Zuletzt ist das Dekonstruieren und Konstruieren von Schrift bzw. ihrer Zeichen Teil seiner zeichnerischen Praxis geworden. Mit diesem Ansatz öffnet sich die Schrift weiter für ein formales Verstehen. Nico Pachali schafft eine eigene Sprache, bei der die Rhythmisierung von Raum und das Verhalten von Formen zueinander und zum Raum des Papiers in den Vordergrund tritt.
Grundsätzlich wird Schrift linear gelesen. Auch wenn im Lesevorgang innerhalb einer Satzkonstruktion Begriffe und Zusammenhänge erfasst werden können, ergibt Schrift nur in ihrem nacheinander sprachlichen Sinn. In Pachalis Zeichnungen tritt die Linearität von Schrift in den Hintergrund. Die Konformität zu unserem Sprachsystem verliert an Relevanz. Unterschiedliche Inhalte existieren simultan, was die Zeichnungen zu einem komplexen und vielschichtigen Dokument macht.
Eindrücklich ist, wie Pachali mit den Zeichnungen im Weiteren umgeht. Einige Zeichnungen bearbeitet er, indem er sie zerschneidet und faltet. Geknickt und wellig verlassen sie das Eindimensionale des Papiers und ragen in den Raum.
Andere Zeichnungen treten aus dem Fokus. Sie werden von Objekten, in denen sie lagern, verpackt. Die Zeichnungen „beleben“ die Objekte, die Pachali selbst klebt und schneidet. Sie geben ihnen Inhalt. Umgekehrt verleihen die Objekte den Zeichnungen in dieser Form von Sammlung Volumen.
Das Sammeln und zuordnen ist eine menschliche Praxis. Oft können erst durch sammeln und zuordnen bestimmt Zusammenhänge verstanden werden. In den Wissenschaften ist das Sammeln von Daten der erste Schritt, um Wissen zu erlangen.
Pachalis Werke sind gleichzeitig Forschung und gesammeltes Material seiner Forschung. Er forscht in einer Welt, in der Schrift, Sprache und Raum uneingeschränkte Formen annehmen können. Durch das reflexive und vor allem selbstreflexive Verfahren verdichtet er seine Werke immer weiter, während sie im Einzelnen kontinuierlich Teil eines Prozesses bleiben. Pachalis Ziel ist es nicht, Antworten zu bekommen, sondern im Prozess der künstlerischen Forschung immer wieder neue Fragen aufzuwerfen und zu bearbeiten.


Neuer Kunstverein Wuppertal
Wuppertal
www.neuer-kunstverein-wuppertal.de


Presse





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