Die Welt wird immer fragiler. Dadurch wird das ständige Neuverhandeln zwischen Kunst und Leben, zwischen politischen Aktivitäten und deren Resultaten mehr und mehr zum Thema für die Kunst unserer Zeit: Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie und wo machen wir uns auf die Suche nach Menschlichkeit?
Die in der Ausstellung gezeigten Künstler*innen stellen Fragen und stellen „infrage“, sie loten physische, emotionale und ästhetische Grenzen aus und nehmen somit auch die Praktiken und Logiken des politischen Handelns selbst ins Visier. Ihre Werke lassen sich als Seismografen des politischen Handelns der Gegenwart lesen und laden ein, sich den Fragen der Zukunft zu stellen, die uns als Menschen umtreiben.
Im Sinne einer verantwortungsbewussten Menschlichkeit beziehen die Künstler*innen Stellung: Nasan Turs Serie „Mirrors“ kann als eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität gelesen werden. Die Videoarbeiten von Jonas Englert sowie die Installation „It would have taught me wisdom“ von Cemile Sahin nehmen Bezug auf politische Ereignisse der Geschichte, deren Auswirkungen noch heute spürbar sind. Ausgehend von der Genfer Flüchtlingskonvention untersuchen Pauline Boudry und Renate Lorenz in ihrer Videoarbeit „The Right To Have Rights“, was den Menschen ausmacht. Das Anstreben eines friedlichen Miteinanders steht im Mittelpunkt der Arbeit von Manaf Halbouni. Seine Gemälde thematisieren die aktuellen UN-Friedensmissionen. Die Fotografien „Places of Resistance“ von Johanna Diehl dokumentieren kulturelle Orte des Widerstands in Osteuropa, während die Arbeiten von Sergey Bratkov, ironisch zugespitzt, das Verhältnis von Kunst und Realität in der postsowjetischen Gesellschaft fotografisch festhalten. Provokant beleuchtet auch Robert Kunec das Phänomen des Selbstmordattentats in seinem Werk „1/1 Suicide Bomber“.
Insgesamt 14 Künstler*innen sowie -kollektive, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Menschlichkeit auseinandersetzen und eine Vielzahl von Perspektiven eröffnet, vereint die Ausstellung „Looking for Humanity“.
Künstler*innen (Auswahl): Yael Bartana, Pauline Boudry / Renate Lorenz, Sergey Bratkov, Chto Delat, Johanna Diehl, Jonas Englert, Jochen Gerz, Manaf Halbouni, Robert Kunec, Anna Malagrida, Cemile Sahin, Nasan Tur, Silke Wagner, Tobias Zielony
Die Ausstellung wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung.
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
Regierungsstraße 4-6 | 39104 Magdeburg
www.kunstmuseum-magdeburg.de
Öffnungszeiten
Di – Fr 10 – 17 Uhr Sa/So 10 – 18 Uhr
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