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Erinnern heißt verändern. Hanau 19. Februar 2020

18. 05. - 1. 09. 2024 | Museum im Kulturspeicher (MiK), Würzburg

Forensic Architecture / Forensis und die Initiative 19. Februar Hanau spüren dem rassistischen Terroranschlag nach, zeigen aktuelle Erkenntnisse und stellen Zusammenhänge dar.

„Erinnern heißt verändern. Hanau 19. Februar 2020“ lautet der Titel der Ausstellung, die vom 18. Mai bis 1. September 2024 im Museum im Kulturspeicher (MiK) in Würzburg gezeigt wird. Diese beleuchtet den rassistischen Terroranschlag eingehend, deckt Versäumnisse auf, zeigt aktuelle Erkenntnisse auf und stellt Zusammenhänge dar. Sie ist aus einem Kooperationsprojekt der Initiative 19. Februar Hanau, der Forschungsgruppe Forensic Architecture in London, deren Berliner Schwesterorganisation Forensis sowie dem Frankfurter Kunstverein und dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin hervorgegangen.

Ein Teil dieser Ausstellung dokumentiert in einer Zeitleiste sowie in Videorekonstruktionen sehr detailliert die Tatnacht und thematisiert dabei insbesondere die Fehler und Versäumnisse der Polizei und weiterer Behörden. Ein zweiter Teil zeichnet den Kampf der Überlebenden, der Angehörigen der Opfer sowie ihrer Unterstützenden um Erinnerung und Aufklärung nach.

Mittels neuester Technologien der Raum- und Architekturanalyse sowie innovativer bildwissenschaftlicher und journalistischer Methoden wurden die Tatorte und Geschehnisse in Hanau von Forensic Architecture/Forensis eingehend untersucht und akribisch aufgearbeitet. In der Ausstellung ist dies in Form von Videos, Podcasts, Wandgrafiken, 3D-Animationen und architektonischen Rekonstruktionen zu erfahren. Die Aussagen der Angehörigen und der Überlebenden spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Ausstellung schafft auf diese Weise Raum für eine wissenschaftlich fundierte Gegenerzählung zu den von staatlicher Seite vertretenen Darstellungen der Vorfälle.

Die Ergebnisse der Forschungen von Forensic Architecture/Forensis werden nicht nur in Ausstellungen präsentiert, sondern waren und sind Teil der Auseinandersetzungen vor Gerichten und im Rahmen von Untersuchungsausschüssen. Zum Beispiel der Nachweis, dass das Elternhaus, in dem sich der Attentäter von Hanau versteckt hielt, etwa eine Stunde lang nicht von der Polizei überwacht wurde. Dadurch bestand Fluchtgefahr, was zu weiteren Morden hätte führen können. Beweise dafür liefern die Aufzeichnungen aus dem Polizeihubschrauber, der in der Tatnacht über dem Hanauer Stadtteil Kesselstadt kreiste.


Das Attentat in Hanau wird als spezifischer und zugleich exemplarischer Fall struktureller rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Deutschland verhandelt, die eine blutige Spur durch Deutschland zieht: von unter anderem Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen über Solingen, Mölln, Dessau, München, Halle, Wolfhagen-Istha und Hanau bis hin zur NSU-Mordserie.

Rassistischer Terroranschlag • Zeittafel Tatnacht • © Frankfurter Kunstverein • Foto: Norbert Miguletz Rassismus, Menschenfeindlichkeit, Hass, Gewalt und Zerstörung beschränken sich dabei keineswegs nur auf diese Orte. Auswirkungen zeigen sich auch in Würzburg.

Im Mai 2021 wurde am Aufgang zur Konrad-Adenauer-Brücke, unterhalb der Straßenbahnhaltestelle „Dallenbergbad“, ein Mahnmal für die Opfer von Hanau eingeweiht. Es zeigte die Porträts der neun getöteten Menschen und deren Namen. Nur zwei Monate später wurde die Installation im Juli 2021 von Unbekannten beschmiert und demoliert. Die Graffitis wurden wiederhergestellt. Im März 2022 wurden sie erneut mutwillig zerstört und mit Hakenkreuzen, SS-Zeichen und anderen Schriftzügen verschandelt. Aktuell sind die Porträts und Namen weiß übermalt.

Die Würzburger Ausstellung „Erinnern heißt verändern. Hanau 19. Februar 2020“ ist als Ort der Erinnerung, Mahnung, Aufklärung und des Widerstands konzipiert.

#SayTheirNames • Im Gedenken an:

Gökhan Gültekin • Sedat Gürbüz • Said Nesar Hashemi • Mercedes Kierpacz • Hamza Kurtović • Vili-Viorel Păun • Fatih Saraçoğlu • Ferhat Unvar • Kaloyan Velkov


Museum im Kulturspeicher (MiK), Würzburg
Oskar-Laredo-Platz 1
97080 Würzburg
www.kulturspeicher.de

Presse





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