Ehrung für einen der Väter des Kölner Kunstmarkts, der als Galerist und Kunstvermittler über die Grenzen Deutschlands hinweg gewirkt hat
Den ART COLOGNE-Preis 2005 verleihen der Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG), Köln, und die Koelnmesse an René Block, seit 1997 künstlerischer Leiter der Kunsthalle Fridericianum in Kassel. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1988 alljährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich um die Vermittlung moderner und aktueller Kunst verdient gemacht hat. "Mit René Block ehren BVDG und ART COLOGNE einen der Väter des Kölner Kunstmarkts als Vorläufer der ART COLOGNE und des Vereins progressiver deutscher Kunsthändler als Vorläuferorganisation des BVDG", so Gérard A. Goodrow, ART COLOGNE Direktor. "Was ihn besonders auszeichnet", so Goodrow, "ist sein Wirken über den Kunsthandel hinaus, seine Leistungen als Museumsfachmann und Ausstellungskurator, der im In- und Ausland bleibende Spuren hinterlassen hat."
René Block, 1942 geboren und am Niederrhein aufgewachsen, eröffnete 1964 mit der programmatischen Ausstellung "Neodada, Pop, Décollage, Kapitalistischer Realismus" in Berlin als 22-Jähriger eine Galerie. Die ersten Ausstellungen und Performances gestalteten damals junge Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar Polke, Wolf Vostell, Joseph Beuys und Nam June Paik. Weltweit wird er einer der wichtigsten Promoter von Fluxus. Im 1967 gegründeten "Verein progressiver deutscher Kunsthändler" gehörte er als jüngster Galerist Deutschlands zu den 18 Gründungsmitgliedern.
1974 eröffnet Bloc auch in New York eine Galerie mit der Beuys-Aktion "I like America and America likes me." Diese Auftakt-Veranstaltung ist ebenso spektakulär wie die letzte Aktion in Berlin, erneut mit einer Beuys-Aktion "Ja, jetzt brechen wir den Scheiß ab". Parallel zu seiner Berliner und New Yorker Galeriearbeit arbeitet Block als Kurator großer und zum Teil historischer Übersichts-Ausstellungen für den Neuen Berliner Kunstverein ("Grafische Techniken", 1972, und "Geschichte des Multiples", 1973). Für die Berliner Festwochen und die Akademie der Künste kuratierte er die Projekte "Downtown Manhatten: SoHo" (1976) und "Für Augen und Ohren" (1980).
1982 wechselte Block zum Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Er war dort bis 1992 für die Betreuung der bildenden Künstler und Komponisten zuständig und organisierte unzählige Ausstellungen und Konzerte (u.a. das Musikfestival "Inventionen").
Ab 1993 bestimmte er für drei Jahre das Programm des Ausstellungsdienstes am Institut für Auslandsbeziehungen, das für die Präsentation deutscher Kunst im Ausland zuständig ist. Seit Juli 1997 ist René Block Direktor der Kunsthalle Fridericianum in Kassel.
René Block hat sich nicht nur als Galerist und Kurator einen Namen gemacht, sondern auch als Sammler. So zählt die Sammlung von Ursula und René Block heute zu den besten Fluxus-Kollektionen in Deutschland.
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