Eingabedatum: 22.10.2020
Der Begriff - Autonomie - in Texten zur zeitgenössischen Kunst
Textmining
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Sätze mit dem Begriff Autonomie
(eine Auswahl).
Beispiele:
Er erkennt bei den vermeintlichen
Hütern der Kunstautonomie, meist Mitarbeiter von Rundfunk, Fernsehn, Zeitungen und Zeitschriften,
eine feudalfürstliche Geste, mit der diese ihre eigene Abhängigkeit kompensieren, indem sie andere zumindest latent bezichtigen, die Heiligkeit der Kunstautonomie in Frage zu stellen.
Zwischen
Autonomie und Funktionalität fächern seine Arbeiten die zeitgenössischen Bedingungen der
Produktion und
Rezeption von Kunst auf.
Trotz der Vielfältigkeit der künstlerischen Haltungen innerhalb der Arte povera kann als gemeinsame Grundhaltung eine
kritische Reflexion gegenüber der tradierten Auffassung, wie der Abgrenzung einzelner Gattungen oder der Idee der Autonomie von Kunst, ausgemacht werden.
Entsprechend dem Selbstverständnis der Künstler von der Autonomie des Bildes oder des Kunstwerkes konzentriert sich der Blick nicht auf Werke mit rein abbildendem oder illustrativem Charakter.
Konsequent widersetzen sie sich dem Glauben an die Autonomie des Kunstwerkes und weisen den Betrachter in erster Linie auf den Ort ihrer Anbringung hin. Damit besetzte der Konzeptkünstler Buren ein neues Feld in der Kunst, das sich ausschließlich in diesen minimalistischen Zeichen artikuliert.
So verliert die spiegelnde, je nach Betrachterstandpunkt sehr unterschiedlich wirkende Skulptur ihre kontextunabhängige Autonomie und verbindet sich mit dem Umraum.
Die Autonomie beider Positionen bleibt sichtbar.
Es geht um die Ideen von Autonomie und Herrschaft, Gott und Staat, Institution und Individuum – und um die binären Herrschaftsverhältnisse, die diese Konzepte hervorbringen.
Konsequent lässt sich Graubner in seiner Malerei auf die Autonomie der Farbe ein.
Wo
partizipatorische Kunstprojekte heute klar der Autonomie der Kunst
eine Absage erteilen, erhält die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Gesellschaft, das in europäischen Denktraditionen bereits seit über 200 Jahren Gegenstand einander widerstreitender Ansätze ist, neue
Brisanz.
Anstelle von
autonomen Werken, die durch ebenso distinkt gedachte Besucher wahrgenommen werden, schafft Tino Sehgal damit lebendige soziale Situationen, die darauf zielen,
Subjekt-Objekt-Dualismen in Frage zu stellen, auf denen das moderne Verständnis von Kunst und das westliche Denken wesentlich beruhen:
Modalitäten der Trennung, die sich im
Konzept des
autonomen Individuums ebenso manifestieren wie in der Vorstellung von der
Autonomie der Kunst.
ct
Anmerkungen zum Textkorpus