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Helen Feifel - Rainbows are Trending in Fashion

10. 04. - 7. 08. 2016 | Langen Foundation, Neuss

In ihrer Reihe monografischer Ausstellungen jüngerer zeitgenössischer Künstler zeigt die Langen Foundation neue Arbeiten von Helen Feifel (*1983). Kennzeichnend für ihre Arbeitsweise sind komplexe Prozesse der Aneignung und Umwandlung, in denen sie kunsthandwerkliche, oft anachronistische Verfahren aufgreift und in einen zeitgenössischen Kontext versetzt. Die eigens für die Ausstellung in der Langen Foundation gefertigten Keramiken und Fotoarbeiten stehen exemplarisch für die diversen Techniken, derer sich die in Berlin lebende Künstlerin bedient. Ihren Schwerpunkt legt Helen Feifel jedoch auf die Malerei, die sie als gattungsübergreifendes Medium in ihre Werke integriert.

Ausgangspunkt von Feifels bemalten Fotografien, ist ein performatives Element, bei dem sie Personen mit von ihr selbst entworfenen Gewändern aus Papier „einkleidet“. Mittels Schwarz-Weiß-Fotografie werden die getragenen Modeobjekte dokumentiert und auf Barytpapier abgezogen. Die ornamental ausgeschnittenen oder aufgemalten Formen der Gewänder ergänzt sie in einem weiteren Arbeitsschritt durch das nachträgliche Kolorieren der Fotografie von Hand. Für diese heute in Vergessenheit geratene Kunstform werden spezielle Eiweißlasurfarben verwendet, die Feifel partiell aufträgt und sich dabei von Mustern aus der Mode inspirieren lässt. Die Betitelung der Serie - Rainbows are Trending in Fashion - nimmt ihrerseits Bezug auf die Welt der Modeblogs, Fashion Shows und Kampagnenfotografie. Gleichzeitig transformieren die Fotografien anhand der malerischen Eingriffe zu ungegenständlichen Gemälden, die wiederum kunsthistorische Referenzen implizieren.

Eine ähnliche Verzahnung verschiedener Vorgehensweisen findet in Feifels Keramikobjekten statt. Gefundene Gebrauchsgegenstände unterschiedlichster Generationen und Stile werden von der Künstlerin zerschlagen, neu arrangiert und zusammengesetzt. Die rekonstruierten Keramiken dienen schließlich als Grundlage für Gussformen, mit denen sie die ausgestellten Skulpturen aufwändig produziert. Das abschließende Auftragen der Glasur vereint die ehemaligen Fragmente zu autonomen, in sich geschlossenen Objekten. Sie sind faktischer Abdruck ihrer ursprünglichen Funktionalität und Herkunft, die sich anhand verbliebener „Nahtstellen“ im Relief offenbaren.

Populär- und Hochkultur verknüpfend schafft Helen Feifel mit ihren Arbeiten komplexe Gefüge in denen sich Figuration und Abstraktion, Repräsentation und Funktion überlagern. Im Mittelpunkt steht dabei immer die künstlerische Erkenntnisproduktion. Feifel versteht und thematisiert das künstlerische Tun als fortgesetztes Experimentieren. Ihr nicht vertraute Techniken nutzt sie als produktive Kraft, indem sie sich diese mit der Methode „Trial and Error“ erarbeitet. Dabei beständig mit neuen Situationen konfrontiert stellt sie ihr Arbeitsprozess vor immer neue Herausforderungen und ist offen auch für unvorhersehbare Ergebnisse. Diese bewusst einkalkulierte Zufälligkeit ist ebenso bestimmend für Feifels künstlerische Praxis wie die Bedeutung, die sie dem Faktor Zeit einräumt. Ihre Arbeiten entstehen unter hohem zeitlichen Aufwand, den sie sich erlaubt – nicht zuletzt als Widerstand und Freiraum.

Biographie
Helen Feifel (DE 1983) lebt und arbeitet in Berlin. 2011 hat sie ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Meuser und Daniel Roth abgeschlossen. Ihre Arbeiten zeigte sie u.a. in Einzelausstellungen im Mönchehaus Museum Goslar, in der Deutschen Bundesbank Frankfurt sowie im Kunstverein Braunschweig. Zuletzt wurde Helen Feifel mit dem Kaiserringstipendium für junge Kunst Goslar und dem Cité Internationale des Arts Paris ausgezeichnet.

Weitere Ausstellungen in der Langen Foundation:
Parallel zeigt die Langen Foundation die Ausstellung Gottesbilder Ostasiens: Buddhismus, Jainismus und Hinduismus. Die Ausstellung umfasst rund 60 Skulpturen in Stein und Bronze sowie 20 Rollbilder aus der Sammlung Viktor und Marianne Langen,
die in der Zeit vom 2. bis zum 18. Jahrundert entstanden sind. Sie stammen aus Ländern, die alle auf unterschiedliche Weise durch indische Religionen geprägt wurden wie Indien, Burma, Thailand und Kambodscha sowie aus Nepal, Tibet, China, Japan und Korea.

Langen Foundation
Raketenstation Hombroich 1
41472 Neuss
langenfoundation.de

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Helen Feifel
Rainbows are Trending in Fashion

April 10 - August 7, 2016


In its series of monographic exhibitions on younger contemporary artists, the Langen Foundation will be showing the recent works of Helen Feifel (b. 1983). Her artistic practice is distinguished by complex processes of appropriation and transformation, in which she applies artisanal, even anachronistic methods, integrating them into a contemporary context. The ceramic pieces and photographic works developed especially for the exhibition at the Langen Foundation typify the diverse techniques employed by this Berlin-based artist. Yet Helen Feifel places her main focus on the art of painting, which she incorporates into her work as a genre-spanning medium.

The point of departure for Feifel’s painted photographs is a performative element in which she “dresses” people with self-designed garments made of paper. Using black-and-white photography, the clad fashion objects are documented and printed on Baryta paper. The artist adds another step to the ornamentally cut-out or painted forms of the garments by subsequently colouring the photograph by hand. In carrying out this long since forgotten art form, Feifel applies special egg-white glazes in certain places, inspired by patterns from a fashion context. The series title – Rainbows Are Trending in Fashion – makes reference to the world of fashion blogs, fashion shows, and photo shoots. At the same time, due to the painterly interventions, the photographs are transformed into non-representational paintings, which in turn suggest art-historical references.

A similar dovetailing of various procedures is evident in Feifel’s ceramic pieces. Found utilitarian objects from a broad spectrum of generations and styles are smashed, rearranged, and reconfigured. The reconstructed ceramics ultimately serve as a basis for casting moulds, which the artist uses to elaborately produce the exhibited sculptures. The last step of applying the glaze unites the former fragments to create autonomous, self-contained objects. They are virtually imprints of their original functionality and origin, manifesting as a relief due to the residual “seams”.

By linking popular and high culture in her works, Helen Feifel gives rise to complex structures in which figuration and abstraction, representation and function, are superimposed. The focus here is always placed on the artistic production of knowledge. Feifel conceives and thematises artistic activity as continued experimentation. She implements techniques not yet familiar to her as a productive force by exploring them through the method of trial and error. Thus confronted by new situations, she engages in ever new challenges during her working process and remains open to unexpected results. Such deliberately calculated haphazardness plays a decisive role in Feifel’s artistic practice, as does the significance that she grants the factor of time. The creation of her works is highly time-consuming, an aspect that she embraces – not least to cultivate both resistance and freedom.


Biography
Helen Feifel (DE 1983) lives and works in Berlin. In 2011, she earned her degree from the Academy of Fine Arts in Karlsruhe, studying under Meuser and Daniel Roth. Her work has been shown in various solo exhibitions, such as at Mönchehaus Museum Goslar, Deutschen Bundesbank Frankfurt, and Kunstverein Braunschweig. Most recently, Helen Feifel was awarded the Kaiserringstipendium für junge Kunst Goslar and the Cité Internationale des Arts Paris.

Further exhibitions at the Langen Foundation:
In parallel the Langen Foundation is presenting the exhibition Images of the Devine in East-Asia: Buddhism, Jainism, and Hinduism. This exhibition shows around sixty sculptures in stone and bronze as well as twenty scroll paintings from the Viktor and Marianne Langen Collection, created between the second and the eighteenth centuries. They all originate from countries that have been shaped in different ways by Indian religions, such as India, Burma, Thailand, and Cambodia, as well as Nepal, Tibet, China, Japan and Korea.

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Helen Feifel, Rainbows are Trending in Fashion 3, 2016, Painted photograph, Courtesy the artist and Kadel Willbron, Duesseldorf




Langen Foundation
Raketenstation Hombroich 1
41472 Neuss
langenfoundation.de


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