Die Kunsthalle Bern stellt mit Oscar Tuazon (geb. 1978 in Seattle, arbeitet in Paris) einen der radikalsten Bildhauer seiner Generation vor. Mit seinen Interventionen in der Ausstellungsarchitektur stellt der Künstler grundlegende Fragen nach den Möglichkeiten der Kunst.
Tuazons Arbeit beschäftigt sich ortsspezifisch mit den Räumlichkeiten un der Architektur der Berner Kunsthalle. Nach Tuazons Meinung ist es unmöglich im Ausstellungsraum architektonisch tätig zu werden, da das Gebäude bereits alle Probleme - wie Träger, Abdeckung, Heizsystem etc. - gelöst hat. Hier setzt Tuazons Arbeit an, indem er der Architektur neue Probleme stellt: Was passiert, wenn bestehende Strukturen dekonstruiert und in Frage gestellt werden?
Indem der Künstler Löcher in die Wände bohrt, die tragende Funktion haben, werden ebensolche Fragen aufgeworfen. Zugleich schafft Tuazon mit seinen minimalistischen Interventionen eine kritische Reflexion darüber, wie Kunst im Ausstellungsraum überhaupt funktionieren kann. Die Räume bleiben leer und stellen auf diese Weise die Ausstellbarkeit an sich in Frage: "Sein Werk attackiert das Gebäude und seinen intendierten Zweck, der sich in der Architektur manifestiert: die alte bürgerliche Idee eines Heims für Kunst, eines Kunstraums, den Gedanken, dass es überhaupt einen Raum für Kunst geben kann." (Pressetext)
Zeitgleich mit der Einzelausstellung von Oscar Tuazon werden in den unteren Räumen der Kunsthalle neuere Werke des Berner Künstlers Manuel Burgener zu sehen sein.
Abbildung: Copyright Oscar Tuazon
Ausstellungsdauer: 13.2.-25.4.10
Öffnungszeiten:
Di-Fr 11-18 Uhr
Sa,So 10-18 Uhr
Kunsthalle Bern
Helvetiaplatz 1
CH-3005 Bern
kunsthalle-bern.ch
Verena Straub
Kataloge/Medien zum Thema:
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GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Haus am Lützowplatz
Verein Berliner Künstler
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