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Kosen Ohtsubo & Christian Kōun Alborz Oldham. Flower Planet

1.02. - 21. 04. 2025 | Kunstverein München
Eingabedatum: 28.01.2025

Kosen Ohtsubo & Christian Kōun Alborz Oldham. Flower Planet

Christian Kōun Alborz Oldham, Ohne Titel, Mai, 2012. Foto / photo: Christian Kōun Alborz Oldhambilder


Mit der Ausstellung Flower Planet zeigt der Kunstverein München die Arbeiten von Kosen Ohtsubo und Christian Kōun Alborz Oldham. Die Künstler verbindet eine unkonventionelle Auseinandersetzung mit Ikebana und der Fürsprache für die Praxis des jeweils anderen. Durch die Arbeit mit lebendigen Materialien konfrontieren ihre Werke uns mit Fragen des in und mit der Welt Seins, Prozessen des Zerfalls, flüchtiger Schönheit und der Unmöglichkeit menschlicher Kontrolle.

Der japanische Künstler Kosen Ohtsubo ist einer der bedeutendsten Praktiker und Lehrer der Kunstform Ikebana. Traditionell soll das Ikebana-Arrangement durch kostbare Pflanzen die Natur in den Lebensraum des Menschen bringen und gleichzeitig die kosmische Ordnung darstellen. Ohtsubo erlangte in den 1970er Jahren durch die Verwendung alltäglicher Materialien wie Gemüse und Abfall große Bekanntheit. Seine Arbeiten geben der seit Jahrhunderten praktizierten Kunstform Ikebana eine subversive und vollkommen überraschende Form.

Christian Kōun Alborz Oldham beschäftigt sich mit den Beziehungen, die der Produktion und dem Leben der Dinge eingeschrieben sind. Oldham begreift Ikebana und das Arbeiten mit lebendiger Materie als Akte der Verhandlung von Zeit, Raum und menschlichen Beziehungen. 2013 fand er in einer Zeitschrift eine Abbildung der Arbeiten von Kosen und es folgten Ausbildungsjahre zum Ikebana-Meister bei ihm in Japan. Parallel begann Oldham mit dem Archivieren von Kosens umfangreichen Fotoarbeiten aus den letzten fünfzig Jahren und mit der Vermittlung seiner Praxis.

Flower Planet zeigt zwei Künstler im Dialog und umfasst großformatige Ikebana-Installationen, eine neue Sound-Arbeit sowie eine wechselnde Auswahl an Fotografien. In ihrer künstlerischen Praxis imitieren Oldham und Ohtsubo nicht eine Idee von Natur, sondern zeichnen die Künstlichkeit menschlicher Konzepte eben dieser nach. Diesem Verständnis von Ökologie und konzeptueller Kunstpraxis kommt im gegenwärtigen Zustand unserer (Um-)Welt eine drängende Komponente zu und fordert uns heraus, die Erde als lebendige Einheit zu betrachten und nicht als Territorium, das es zu besitzen gilt.

Kunstverein München
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