Wissenschaftlicher Beirat der documenta
Januar 25
Eingabedatum: 28.01.2025
documenta15 Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH begrüßt Tania Coen-Uzzielli, Nicole Deitelhoff, Susanne Gaensheimer, Diane Lima, Christoph Menke und Thomas Sparr als Mitglieder des neu gegründeten Wissenschaftlichen Beirats. Sie sind auf Vorschlag des Aufsichtsrats und in Abstimmung mit der Geschäftsführung von der Gesellschafterversammlung für fünf Jahre benannt worden.
Der Wissenschaftliche Beirat berät und unterstützt ab sofort den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der documenta gGmbH auf fachlich-wissenschaftlicher Ebene. Seine Mitglieder greifen aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskurse im spezifischen Kontext der documenta gGmbH auf und machen diese für die Weiterentwicklung der documenta fruchtbar. Sie fördern die fachlich-kuratorische Vernetzung der documenta gGmbH und bringen eigene und weitere relevante internationale, weltöffnende und plurale Perspektiven aus Wissenschaft und Forschung ein.
„So wie jede einzelne documenta-Ausstellung für das Grundprinzip documenta neue Entwicklungsebenen hervorbringt, stellt die Gründung des Wissenschaftlichen Beirats eine bedeutende Weiterentwicklung in der Evolution der Weltkunstausstellung dar. Ich freue mich für die Zukunft der documenta über die Zusagen der renommierten Fachleute und ihre Bereitschaft, ihre Expertise in die konkrete Zusammenarbeit mit den Organen der documenta gGmbH einzubringen“, so Sven Schoeller, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH und Oberbürgermeister der Stadt Kassel.
Der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels betont: „Mit der Gründung des wissenschaftlichen Beirats haben wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Zukunftsfähigkeit und zur Erhöhung der Krisenresilienz der documenta und Museum Fridericianum gGmbH getan. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung der documenta als globales Kulturereignis.“
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH begrüßt den Wissenschaftlichen Beirat: „Ich danke allen Mitgliedern herzlich für ihr Engagement, ihr Wissen und ihre Perspektiven. Mit ihren Impulsen leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die Institution als international relevante Plattform für künstlerischen Austausch weiter zu profilieren und zugleich auf Herausforderungen fundiert reagieren zu können.“
Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Tania Coen-Uzzielli ist seit Januar 2019 Direktorin des Tel Aviv Museum of Art. Unter ihrer Leitung zieht das Museum über eine Million Besucher*innen jährlich an und wurde von The Art Newspaper vier Jahre in Folge als eines der 100 besten Museen der Welt ausgezeichnet. Vor ihrer Tätigkeit am Tel Aviv Museum of Art war Coen-Uzzielli als Kuratorin und Leiterin der Abteilung für kuratorische Angelegenheiten am Israel Museum in Jerusalem tätig. Dort kuratierte sie verschiedene Ausstellungen und leitete bedeutende Projekte, darunter die Installation Synagogue Route, ein vielbeachtetes Ausstellungsfeature, das 2010 eröffnet wurde. 2015 kuratierte sie die von Yuval Noah Hararis Bestseller Sapiens: Eine kurze Geschichte der Menschheit inspirierte multidisziplinäre Ausstellung A Brief History of Humankind, die später in der Bundeskunsthalle in Bonn gezeigt wurde. Zudem war sie Ko-Kuratorin der Ausstellung In Statu Quo: Architecture of Negotiation im israelischen Pavillon auf der 16. Architekturbiennale in Venedig. Coen-Uzzielli hat einen BA- und MA-Abschluss in Kunstgeschichte und Archäologie der Hebräischen Universität Jerusalem.
Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist als Geschäftsführende Direktorin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF) für den Forschungsbereich Internationale Institutionen verantwortlich. Außerdem ist sie gegenwärtig Ko-Sprecherin des Frankfurter Teilinstituts des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) sowie der Forschungsinitiative ConTrust: Vertrauen im Konflikt – Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kontestation und Krisen von Institutionen und Normen, Grundlagen politischer Herrschaft und ihrer Legitimation, Formen von Opposition und Dissidenz sowie Demokratie und Zusammenhalt. Seit dem Beginn des russischen Krieges in der Ukraine 2022 tritt Deitelhoff verstärkt als Expertin in öffentlichen Debatten auf. Im Jahr 2022 war sie Vorsitzende des wissenschaftlichen Begleitgremiums der documenta fifteen, das aus Prof. Dr. Marion Ackermann, Prof. Dr. Julia Bernstein, Marina Chernivsky, Prof. Peter Jelavich, Christoph Möllers und Facil Tesfaye bestand.
Susanne Gaensheimer ist seit 2017 Direktorin der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. Im K20 und K21 hat sie zahlreiche Ausstellungen zu internationalen Künstler*innen realisiert und die Sammlung im Zeichen der Vielstimmigkeit erneuert. Von 2009 bis 2017 leitete sie das MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, dessen Dependance, das MMK 2, sie gründete. Als Kuratorin des Deutschen Pavillons bei der 54. und 55. Biennale von Venedig präsentierte sie 2011 Christoph Schlingensief (Goldener Löwe) sowie 2013 Ai Weiwei, Romuald Karmakar, Santu Mofokeng und Dayanita Singh. Zuvor war sie Leiterin der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst am Münchener Lenbachhaus (2002–2008) und Direktorin des Westfälischen Kunstvereins in Münster (1999–2001). Seit 2016 ist Susanne Gaensheimer Honorarprofessorin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Ihre Expertise bringt sie als Mitglied einflussreicher Kommissionen ein, darunter die Jury des Turner Prize 2013, die Findungskommission für die Kurator*innen der 7. und 8. Berlin Biennale sowie der documenta 14. 2023 hat sie den K21 Global Art Award ins Leben gerufen, der 2025 zum dritten Mal an internationale Künstler*innen vergeben wird.
Diane Lima ist eine brasilianische Kuratorin und Wissenschaftlerin und eine wichtige Schwarze feministische Stimme in der Kunst Lateinamerikas. Sie hat eine Reihe von Ausstellungen organisiert und mitgestaltet, zuletzt die 35. Biennale von São Paulo − choreographies of the impossible (2023), die Retrospektive von Paulo Nazareth im Museo Tamayo in Mexiko-Stadt (2024) und die 3. Triennale von Frestas (2020/2021). Lima organisierte zudem Absent Dialogues im Itaú Cultural (2016/2017), ein wegweisendes interdisziplinäres Programm, das prägend für Brasiliens antikolonialen Diskurs war. 2021 erhielt sie das Ford Global Fellowship und wurde damit für ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit ausgezeichnet. Sie ist die Herausgeberin von Negros na Piscina: Arte Contemporânea, Curadoria e Educação („Schwarze im Pool: Zeitgenössische Kunst, kuratorische Arbeit und Bildung“, 2024), einer Publikation, die die Debatten über Rassifizierung und Kunst der letzten zehn Jahre retrospektiv beleuchtet. 2024 war Lima Gastprofessorin an der UNAM in Mexiko-Stadt und ist derzeit Programmdirektorin für das ESAP-Stipendium 2025 der A&L Berg Stiftung, das die berufliche Entwicklung von Kurator*innen mit lateinamerikanischem Hintergrund in den Vereinigten Staaten unterstützt.
Christoph Menke ist ein deutscher Philosoph und Germanist und seit 2009 Professor für Philosophie in Frankfurt am Main. Er gilt als ein wichtiger Vertreter der gegenwärtigen Frankfurter Schule. Menke ist Mitglied des Forschungszentrums Normative Ordnungen und Mitherausgeber des European Journal of Philosophy. Er hat zahlreiche viel beachtete Bücher in der Ästhetik (z.B. Kraft. Ein Grundbegriff der ästhetischen Anthropologie) sowie in der politischen Philosophie (Kritik der Rechte und Recht und Gewalt) geschrieben. Sein jüngstes Buch Theorie der Befreiung (2022) wurde über den Philosophie-Kontext hinaus breit in der Presse und in den sozialen Medien besprochen. Christoph Menke war Teilnehmer der documenta 13 (2012).
Thomas Sparr ist Autor, Literaturwissenschaftler und arbeitet als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem und am dortigen Leo Baeck Institut tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag und war Cheflektor des Siedler Verlags. Im Mai 2024 hat er zusammen mit Amir Eshel die Publikation Deutsche und Juden. Dokumentation einer Debatte herausgeben. Zu seinen weiteren Veröffentlichungen zählen u.a. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod (2023), das eine Leerstelle in der Erzählung über Anne Frank schließt, Todesfuge. Biographie eines Gedichts (2020), Hotel Budapest, Berlin. Von Ungarn in Deutschland (2021) und Grunewald im Orient: Das deutsch-jüdische Jerusalem (2018).
Documenta
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