Die Premierenausstellung im gerade eröffneten K21 zeigt Katharina Fritsch in einer retrospektiv angelegten Ausstellung. Damit wird ihr Werk in Deutschland zum ersten Mal in diesem Umfang ausgestellt und das in der Stadt, in der die Künstlerin seit ihrer Akademiezeit lebt und arbeitet. International ist ihr Œuvre wohl an- und bekannter als in ihrem Heimatland, was sich auch daran zeigt, dass die Ausstellung eine Kooperation mit der Tate Modern in London ist.
Internationales Aufsehen erregte Fritsch erstmals mit ihrem Elefant, der 1987 im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum gezeigt wurde und der auch hier ausgestellt ist, allerdings nicht in der Ausstellung, sondern in den Ausstellungsräumen der oberen Etagen. Das Werk weckte das Interesse der Besucher und löste zugleich Diskussionen in den europäischen und amerikanischen Kunstzeitschriften aus, was dazu führte, dass die lebensgroßen Skulpturen der Künstlerin zu ihrem Aushängeschild wurden. Zehn Jahre später war eine lebensgroße Madonnenfigur bei Skulptur Projekte in Münster zu sehen. Die eigens dafür geschaffene Figur, in neongelb, erwies sich schnell als eine der meist diskutierten und kontroversesten Arbeiten in der Ausstellung – gerade im katholischen Münster.
In der Ausstellung im K21 ist die Madonnenfigur - in Form von Multiples - im Warengestell zu sehen. Das erste Warengestell fertigte Fritsch zum Abschluss der Akademiezeit (1979-84), allerdings mit völlig anderer Bestückung. Bei den jetzt ausgestellten Warengestellen ist die Grammatik des Angebots durch die Vervielfachung eines einzelnen Gegenstandes im Überangebot ersetzt worden.
Die Skulpturen von Katharina Fritsch waren für den jeweiligen Ausstellungsraum konzipiert, bzw. sind eine individuelle Reaktion auf die Raumsituation, so dass die Ausstellung im K21 – auch wenn sie schon in der Tate zu sehen war – einen neuen Charakter bekommt und durch drei Arbeiten ergänzt wird, die in London nicht zu sehen waren. Themen, mit denen sich die Künstlerin wiederholt auseinandersetzt, sind Warenästhetik und Konsum.
K21
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