Unter dem Titel »Acid Mothers Temple« verwandelt der Künstler Anselm Reyle (geb.1970, lebt in Berlin) die Kunsthalle Tübingen in ein psychedelisches Metakunstwerk.
Reyle, der an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg lehrt,
präsentiert in der Kunsthalle Tübingen eine umfangreiche Werkschau, die geprägt wird durch lustvolles Überschreiten bildungsbürgerlicher Geschmackskonsenses bis an die Schmerzgrenze.
So zeigt sich seine hohe Kunst ästhetischer Übersteigerung im pinkfarben lackierten Heuwagen, der Blickfänger der Tübinger Schau ist oder in der Beschäftigung mit den rüden Schweißkunstwerken der Punkszene. Ihre verfeinerten Nachbauten hängen nun als stimmungsvoll hinterleuchtete Wandreliefs an den Museumswänden.
Selbst die abstrakte Malerei fehlt nicht bei Reyles Spiel mit den Klischees. Bei den Streifenbildern reihen sich vertikale Bänder aus Farbe und billiger Dekorationsware aneinander.
In Anlehnung an die Pop Art gehen Kunst und Konsum, High and Low bewusst ineinander auf.
Abbildung: Anselm Reyle, "Heuwagen", 2008
Fundstück, Neonlack; 345 x 163 x 150 cm, Foto: Matthias Kolb
Kunsthalle Tübingen
Philosophenweg 76
72076 Tübingen
Tel.: +49 (0)7071 / 96 910
kunsthalle-tuebingen.de
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