Die Akademie der Künste, Berlin, präsentiert jedes Jahr das Werk eines ihrer Mitglieder der Sektion Bildende Kunst im Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg. Dieter Appelt, dessen Arbeiten von einem fotografischen und filmischen Denken ausgehen, hat nach seinem Musikstudium in Leipzig immer wieder gezeichnet. Seine häufig metrisch strukturierten Zeichnungen entstanden in den letzten Jahren als eigenständige Notationen, deren offene Anordnung von Linien und Punkten dennoch eine Bestimmtheit der musikalischen Interpretation verlangen. Appelt, der mit seinem Konzept von Notation die Inititalzündung für die gleichnamige Akademie-Ausstellung (2008) gegeben hat, knüpft damit gleichermaßen an seine Auseinandersetzung mit Aufzeichnung, Sequenz und Wiederholung an wie seine Begeisterung für die französische Schriftstellerin und Filmemacherin Marguerite Duras an. Die Ausstellung umfasst auch Fotografien und Filme, die er in diesem Sinne als Vortex, als Wirbel von aufgezeichneten Bewegungen und als Schnittpunkt zwischen Raum und Zeit versteht. Erstmals gibt er einen Einblick in seine Notizbücher.
Die Ausstellungsreihe in Rheinsberg begann mit Jim Dine im Jahr 2000 und wurde von u.a. Werner Stötzer, Wieland Förster, Hans Vent, Lothar Böhme, Joachim John, Marwan, Hermann Pitz, Rolf Szymanski, Alfonso Hüppi und zuletzt Hanns Schimansky fortgesetzt.
Dieter Appelt, Bildender Künstler, Foto-, Film-, Objekt- und Aktionskünstler. 1935 in Niemegk geboren, lebt in Berlin. 1954-1958 Musikstudium an der Felix-Mendelsohn-Bartholdy-Akademie in Leipzig. Er beschäftigt sich in dieser Zeit mit Leos Janácek und der Wiener Schule. 1958-1961 Studium an der Hochschule für Musik in Berlin, parallel dazu beginnt er an der Hochschule für Bildende Künste zu studieren und mit Fotografie, Film und Skulptur zu arbeiten. 1982-2000 Professur für Fotografie, Film, Video und Aktion an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1997 Mitglied in der Akademie der Künste Berlin, Sektion Bildende Kunst.
Seine Arbeiten sind u.a. im Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA), Barcelona; Harvard Art Museums/Busch-Reisinger Museum, Cambridge; Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent; Musée des Beaux-Arts de Marseille, Marseille; Museum of Modern Art (MoMA), New York; Musée National d’ Art Moderne, Paris.
In Kooperation mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schloss Rheinsberg.
>> Eröffnung: Sonntag, 12. August 2018, 11 Uhr, Eintritt frei
Ausstellungseröffnung mit Hubertus von Amelunxen
Anschließend 12 Uhr Konzert des Sonar Quartetts mit einer Aufführung von Dieter Appelts Notation No. 37 (2016)
12. August bis 4. November 2018
Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schloss Rheinsberg, 16831 Rheinsberg
Tel. +49 (0)33931 39007, mail@tucholsky-museum.de
Di-So 10-17.30 Uhr, Eintritt 4/3 Euro
tucholsky-museum.de
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