Welche Parallelen gibt es zwischen einer Kunstakademie und einem Zoo? In Zusammenarbeit mit dem Tiergarten Nürnberg konzipiert die Klasse von Prof. Michael Sailstorfer eine Ausstellung. Mehrere Tiergehege wurden hierfür mit temporären Interventionen oder dauerhaften Skulpturen – welche im Dialog mit den dort lebenden Tieren stehen – bestückt. Die künstlerische Vielfalt reicht von cartoonesken Portalfiguren und verschobenen Orientierungsfeldern über eine Meerjungfrau sowie Echos in der Endlosschleife oder Hamsterräder und Miniaturwelten indigener Amazonasarchitekturen.
Gemein ist allen Arbeiten ein situativer und inhaltlicher Bezugspunkt, nämlich der ungewöhnliche Ausstellungsort – der Tiergarten der Stadt Nürnberg.
Der Titel Rroooaaarr verweist auf die direkte Nachbarschaft der beiden Institutionen, sodass hier und da Löwengebrüll oder andere Tierlaute auf dem Campus der Akademie zu hören sind. Eine Verbindung der Kunst- und
Tierwelt ist hier also schon auf Grund der räumlichen Situation naheliegend. Trotz dieses Umstandes stellt es eine Herausforderung dar, Tiergehege als Ausstellungsorte zu begreifen.
Tiergärten an sich sind schwer zu fassende Orte: Als hybride Konstruktionen aus Natur und Architektur dienen sie der öffentlichen Zurschaustellung von Tierarten. Zugleich liegen hier historisch betrachtet die Reproduktionen kolonialer Blickverhältnisse zugrunde. Bewusst testen die oftmals versteckten Exponate die Grenzen des Tiergeheges aus. Dabei wird zugleich mit den Erwartungen der BesucherInnen gespielt, die überraschend zu Kunstbetrachtern werden.
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
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