Luc Tuymans, der belgische Maler, setzt sich in seinen Bildern immer wieder mit historischen, kunstgeschichtlichen, religiösen oder politischen Themen auseinander. Interessant ist dabei die figurative Herangehensweise, die Distanziertheit und Verfremdung die Luc Tuymans als spannungsvollen Moment zur Realtität aufbaut.
"Luc Tuymans, der 1958 in der Nähe von Antwerpen geboren wurde, hat in den letzten fünfzehn Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Revitalisierung der Malerei geleistet. Er ist heute international einer der bekanntesten Maler seiner Generation und hat seine Arbeiten in vielen europäischen Ländern sowie Nordamerika gezeigt.
Die Ausstellung, die gemeinsam mit Tate Modern, London, erarbeitet wurde, versucht zum ersten Mal, einen breiten Überblick über sein Schaffen seit etwa 1985 zu geben. Zu sehen sein werden ca. 75 Gemälde aus allen wichtigen Werkgruppen.
Tuymans arbeitet zumeist in Form von mehrteiligen Projekten, die einem bestimmten Thema oder künstlerischen Angang verpflichtet sind. Dabei gilt sein Interesse und seine Recherche sowohl der Methode der Malerei bzw. der Repräsentation als solcher als auch den Bedingungen und der Rolle der Erinnerung und ihrer Darstellung. Er geht davon aus, daß die Malerei in ihrer eigenen Tradition gefangen ist und eigentlich nichts Neues oder Originelles mehr hervorbringen kann. Das von ihm formulierte Paradox der "authentischen Fälschung" zwischen Tradition und Innovation hat ihm jedoch geholfen, das Medium Malerei weiter zu benutzen und neu zu aktivieren. Alle seine Bilder stehen in einem Spannungsfeld zwischen der Macht (oder auch der Gewalt) des Bildes einerseits und dem prekären Wert der Malerei andererseits.
Unter diesen Prämissen gilt sein besonderes Interesse historischen Themen, die als schwierig oder nicht darstellbar gelten. Das reicht vom Holocaust (einschließlich der "Gaskammer") über die Passion Christi und den flämischen Nationalismus bis zur Kolonialgeschichte des Kongo. Daneben malt er alltägliche Gegenstände und Räume, die in den Bildern zu Orten des Unheimlichen und einer fast namenlosen Bedrohung werden. Die Fotografie und der Film spielen eine wichtige Rolle in der Bildfindung und -formulierung von Tuymans. Die isolierten Gegenstände auf seinen Bildern suggerieren fragmentierte Geschichten, die eine filmähnliche Spannung aufbauen. Die Malerei selbst ist von großer Kargheit geprägt. An Stelle kontrastreicher Farben tritt eine tonige Malweise, die nicht auf den ersten Blick gefangennimmt, sondern wie durch Schatten und Schleier hindurch erst allmählich im Bewusstsein des Betrachters wächst. ..." (Quelle: Presse / K21)
Foto: Luc Tuymans, Silent Music / Stille Musik, 1992, 83 x 70 cm, Stedelijk Museum, Amsterdam
Ausstellungsdauer: 16. Oktober 2004 - 16. Januar 2005
Öffnungszeiten: di-fr 10-18Uhr, sa/so 11-18Uhr, mo geschlossen, jeden ersten Mittwoch im Monat 10 - 22Uhr
K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen | Ständehausstr.1 | 40217 Düsseldorf
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