Jim Dine gilt als einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer amerikanischer Kunst. Dine wurde der Pop Art, dem Neo-Dada, dem Abstrakten Expressionismus zugeordnet, er selbst hat sich solchen Klassifizierungen jedoch immer entzogen. In Dines beispielloser über 60jähriger Karriere hat er es in vielen künstlerischen Bereichen zur Meisterschaft gebracht: Druckgrafik, Fotografie, Zeichnung, Malerei, Skulptur, Prosa und Lyrik, Performance und – für Jim Dine ebenfalls ein besonders wichtiges Medium – dem Buch.
Pünktlich zum 88. Geburtstag des Künstlers am 16. Juni präsentiert das Kunsthaus Göttingen mit »Jim Dine. Storm of Memory – Sculptures, Drawings, Prints, Books & Poetry« erstmals in Europa eine breit gefächerte Ausstellung mit neueren Arbeiten. Gezeigt wird die jüngst entstandene Skulpturenfolge "Elysian Fields": Bronzen, die in Dines Atelier in der Kunstgießerei in Sankt Gallen entstanden sind, sowie die neue site specific installation "Seeing Through the Stardust" für einen neu gebauten Raum im Garten des Stardusthouse in der Düsteren Straße 26. Die Zeichnungen der Reihe "Secret Drawings" werden zu sehen sein, neue Druckgrafik – kaum ein anderer Künstler hat wie Dine "die vielen Möglichkeiten der grafischen Medien in ihrer Bandbreite so vollständig und ambitioniert ausgelotet" (Marco Livingston) –, der neue Gedichtzyklus "With Fragile Spirit" (von Jim Dine selbst vorgetragen), und natürlich Bücher.
Die Werkauswahl stellt Dines kontinuierliche Auseinandersetzung mit existenziellen persönlichen sowie gesellschaftspolitischen Themen in den Fokus und zeigt, wie äußerst wachsam der Künstler seine Gegenwart beobachtet und die conditio humana in seinen künstlerischen Werken auf kritisch-poetische Weise reflektiert. Der Stadt Göttingen ist Jim Dine schon seit vielen Jahren eng verbunden. Seit zwanzig Jahren arbeitet er viele Wochen im Jahr in einem Studio in unmittelbarer Nähe zum Kunsthaus. Zudem hat er der Stadt auch seine raumgreifende Installation »Poet Singing (The Flowering Sheets)« als Schenkung überlassen, die im Innenhof des Kunsthauses im „House of Paper“ zu sehen ist. Als Bestandteil der Ausstellung wird dieser Pavillon Samstags und Sonntags ganztägig, parallel zu den Öffnungszeiten des Kunsthauses, zugänglich sein. Mit dem in der Nachbarschaft wirkenden Drucker und Verleger Gerhard Steidl arbeitet Jim Dine seit Jahrzehnten zusammen. Sie verbindet eine jahrelange Kooperation und Freundschaft.
Kuratiert von Gerhard Steidl.
Kunsthaus Göttingen
Düstere Straße 7
37073 Göttingen
www.kunsthaus-goettingen.de
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