Mit der Ausstellung Heimweh nach neuen Dingen. Reisen für die Kunst widmet sich das Kunstmuseum Bonn dem Thema Künstler:innenreisen und ihrer Bedeutung aus historischer und gegenwärtiger Sicht. Im Mittelpunkt steht die ikonische Tunis-Reise von August Macke, Paul Klee und Louis Moilliet im Jahr 1914, die nicht nur deren künstlerische Entwicklung nachhaltig prägte, sondern auch heutige Diskurse über interkulturellen Austausch, kulturelle Aneignung und Kolonialismus berührt. Die Ausstellung nimmt die historische Reise als Ausgangspunkt, um die vielfältigen Perspektiven auf Reisen in der Kunst zu untersuchen. Werke von August Macke und seinen Zeitgenossen treten dabei in einen Dialog mit Arbeiten aus späteren Jahrzehnten bis hin zur Gegenwart.
Die Tunis-Reise von 1914 kann als frühes Beispiel für einen künstlerisch motivierten interkulturellen Austausch betrachtet werden. Gleichzeitig wirft sie aus heutiger Perspektive Fragen nach westlichen Blickwinkeln auf nicht-westliche Kulturen und den damit verbundenen Machtverhältnissen auf. Die Ausstellung beleuchtet, wie sich diese Themen in der Kunst vom frühen 20. Jahrhundert bis heute entwickelt haben und wie sich das künstlerische Reisen über die Jahrzehnte verändert hat.
In der globalisierten Kunstwelt von heute geht es für Künstler:innen nicht mehr nur darum, neue Eindrücke zu sammeln, sondern sich auch kritisch mit der eigenen Perspektive und kulturellen Kontexten auseinanderzusetzen. Die gezeigten zeitgenössischen Werke hinterfragen, wie künstlerische Repräsentationen Machtverhältnisse beeinflussen und zur Dekonstruktion kolonialer Narrative beitragen können. Dabei steht die Frage im Raum, wie Kunst Identität, Geschichte und kulturelle Begegnungen reflektiert.
Mit „Heimweh nach neuen Dingen“ schafft das Kunstmuseum Bonn einen Denkraum, der historische Künstlerreisen als Ausgangspunkt für eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Thema nutzt. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Rolle der Kunst als Instrument zur Erforschung gesellschaftlicher und kultureller Dynamiken zu hinterfragen und zu diskutieren.
Vorläufige Künstler:innenliste: Yto Barrada, Joseph Beuys, Michael Buthe, Manaf Halbouni, Ernst Isselmann, Nadia Kaabi-Linke, Wassily Kandinsky, Paul Klee, August Macke, Gabriele Münter, Louis Moilliet, Sigmar Polke, Haleh Redjaian, Hans Thuar, Hamid Zénati.
KUNSTMUSEUM BONN
Helmut-Kohl-Allee 2
D -53113 Bonn
www.kunstmuseum-bonn.de
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Sigmar Polke
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Kommunale Galerie Berlin
Kommunale Galerie Berlin
nüüd.berlin gallery
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.