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Hilfreiche Definitionen von Intelligenz. Ein Gespräch zwischen Markus Gabriel und Daniel Kehlmann
Eingabedatum: 03.07.2025
Diese Notizen fassen Aspekte einer Diskussion von "Mein Algorithmus und Ich - Markus Gabriel und Daniel Kehlmann über den Menschen im Zeitalter der KI. Moderation: Simone Miller" auf der phil.COLOGNE am 26. 06. 2025 zusammen. Moderation: Simone Miller
Im Kontext der KI-Forschung wird Intelligenz als die Fähigkeit definiert, ein gegebenes Problem in einem endlichen Zeitraum zu lösen. KI-Systeme gelten als intelligenter, wenn sie dasselbe Problem schneller lösen als ein Mensch. Die meisten KI-Systeme sind in vielen menschlichen Fähigkeiten exponentiell intelligenter, beispielsweise beim schnellen Übersetzen zwischen verschiedenen Sprachen. Der Begriff „künstlich“ bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, dass die Intelligenz nicht biologisch ist, also nicht aus Zellen besteht.
Die KI-Forschung konzentriert sich darauf, Systeme und Modelle zu bauen, die Verhalten ausführen, das als intelligent gelten würde, wenn es von einem Menschen oder einem anderen Lebewesen ausgeführt wird (die „Imitation Game Idee“). Für die KI-Forschung spielt es dabei keine Rolle, ob die Systeme selbst intelligent sind, sondern es geht darum, etwas zu bauen, das sich intelligent verhält.
Eine anspruchsvollere Definition von Intelligenz in der Philosophie besagt, dass eine Instanz intelligent ist, wenn sie zum Beispiel ihr eigenes Überleben sichern, sich in einer Umwelt orientieren, sich anpassen und Überlebenstechniken entwickeln kann. Gemessen an dieser Definition wären KI-Systeme derzeit nicht intelligent, da ihnen der Überlebensdrang fehlt und sie keine Probleme im existentiellen Sinne haben.
Die Diskussion geht auch dahin, ob eine Simulation von intelligentem Verhalten intelligentes Verhalten ist. Es wird spekuliert, dass, wenn die Systeme Gedanken verarbeiten, diese Verarbeitung selbst Denken sein könnte, unabhängig davon, ob ein Lebewesen die Gedanken denkt. Dies wird als „Hegelsche Linie“ bezeichnet, bei der Gedanken sich selbst bewegen und denken könnten. Es könnte sein, dass KI-Systeme „sich selbst denkende Gedanken“ sind.
Daniel Kehlmann äußert die Ansicht, dass KI-Systeme ihn verstehen können, auch wenn es sich um ein „alien understanding“ handelt.
Markus Gabriel erklärt, dass KI-Systeme möglicherweise in Texteinheiten denken und ganze Texte erfassen, was eine völlig andere Form des Verstehens wäre als die menschliche.