Folgende Stellungnahme der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (aica) erreichte die Redaktion:
"Die deutsche Sektion der aica begrüßt die Bereitschaft des Hamburger Senats, an einem "Runden Tisch" die angekündigte Schließung des 1863 gegründeten Altonaer Museums noch einmal zu überdenken. Auch wir wissen, dass kulturelle Einrichtungen nicht per se sakrosankt sind. Doch die Schließung des seit 1901 am jetzigen Ort befindlichen Hauses mit seinen weit in die norddeutsche, ehemals dänische Region hinausgreifenden Sammlungen wäre nicht nur ein Verlust an Kultur, Geschichte und Identität am Standort, dem erst 1938 zu Hamburg gekommenen Stadtteil, sondern auch über Hamburg hinaus ein kulturpolitisch verheerendes Zeichen. Zudem darf bezweifelt werden, dass die angestrebten 3,5 Mio. Einsparungen durch die simple Maßnahme der Schließung zu erzielen sind, genießt doch das Personal Kündigungsschutz und die etwa 640Tausend Objekte sind weiter zu bewahren, Bauernstuben und originalgroße Gebäude sind in das Museum fest eingebaut.
Zudem ist der Vorgang in seiner fast diktatorischen Rigidität anzuprangern: Binnen drei Monaten soll entgegen den jahrelang ausgetüftelten Regeln und Gesetzen der Hamburgischen Museumsstiftungen und unter gänzlichem Mangel an notwendiger Absprache unter völliger Missachtung eines gerade begonnenen Verbesserungs- und Wandlungsprozesses und nach gerade erst erfolgten Investitionen in die Infrastruktur (3 Mio. für den neuen Eingangsbereich) das nicht zuletzt durch seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beliebte Haus abgewickelt werden.
Die deutsche Sektion der aica bittet die Kulturbehörde und den Senat in Hamburg nachdrücklich, sich an die selbst gesetzten Verpflichtungen zu halten, der Kunst und Kultur keinen weiteren Schaden zuzufügen und die verfügte Museum-Schließung zurückzunehmen oder zumindest zu modifizieren sowie die durch jahrelange Unterfinanzierung bestehenden Defizite der Hamburger Museums-stiftungen jetzt nicht etwa durch die Schließung eines andern Hauses zu kompensieren. (Thomas Wulffen / Präsident)"
kuk.net/
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