In einer spannenden Jurysitzung am 22. Juni 2018 fiel die Wahl auf die in Hamburg lebende Künstlerin Dr. Lili Fischer, deren Werk Zeichnung, Fotografie, Drehbücher, Performance, Installationen und Objektkunst umfasst. Lili Fischers Kunst entstand in den 70er-Jahren im Kontext von Happening, Fluxus, Performance und Spurensicherung. Sie übertrug damals das Konzept der Feldforschung in ihre Kunst, in dem sie sich beobachtend, notierend, zeichnend, sammelnd und kategorisierend der Natur näherte und die so protokollierten Eindrücke in ihr künstlerisches Handeln integrierte. Ihr vordringliches Ziel ist es, den Menschen in die Natur einzubinden, den Dingen wieder Seele einzuverleiben – und so beschäftigt sie sich in ihrem vielschichtigen Werk u.a. mit atmosphärischen Phänomenen, mit Kräutern und Kräuterwissen, aber auch mit Schnaken, Motten und Igeln, deren Leben sie über Zeichnungen und Performances thematisiert.
Mit der Verleihung des MO-Kunstpreises durch die Freunde des Museums Ostwall in Dortmund ist der Ankauf eines Werks verbunden, das die Museumssammlung im Bereich "Dada, Fluxus und die Folgen" bereichert.
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Lili Fischer
Geboren 1947 in Priwall bei Travemünde, lebt in Hamburg
1966-1973 Studium an der Hamburger Hochschule für bildende Künste bei Dietrich Helms, Gotthard Graubner und Franz Erhard Walther
1973 Examen Kunsterzieherin
1973–1978 Studium der Kunstgeschichte, Ethnologie und Pädagogik an der Universität Hamburg
1978 Promotion an der Universität Hamburg im Studienfach Ethnologie mit einer Arbeit über Animation
Seit 1980 Lehrtätigkeit an Universitäten und Akademien in Essen, Mainz, Kassel, Frankfurt/Main, Berlin
1994-2013 Professorin für Performance/Feldforschung, Kunstakademie in Münster
lilifischer.de
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Lili Fischer
Verein Berliner Künstler
Haus am Lützowplatz
Galerie im Saalbau
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf