Wer an dem erstmals unter "New Contemporaries" laufenden Programm junger Galerien der ART COLOGNE (28.10. - 01.11.2004) teilnehmen kann, entscheidet ein dreiköpfiges Gremium. Es besteht aus ART COLOGNE Direktor Gérard A. Goodrow, Caroline Nathusius von der Koelnmesse und der Inhaberin der Londoner agency gallery, Bea de Souza. Das Gremium schaut sich auf verschiedenen internationalen Kunstmessen um, recherchiert im Internet, reist durch die Kunstzentren, erarbeitet sich auf diese Weise einen Überblick und lädt am Ende die in Frage kommenden Kandidaten zur Messebeteiligung ein.
Das Förderprogramm, gesponsert von der SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln, ermöglicht jungen Galerien eine verbilligte Teilnahme an der 38th International Fair for Modern and Contemporary Art. Für Kojen von einheitlich 30 m2 wird ein Komplettpreis von 3.745 Euro erhoben. Sechszehn Aussteller sind mit von der Partie in diesem Jahr, darunter sieben aus Deutschland, die übrigen acht aus Großbritannien, Österreich, Dänemark, Luxemburg, aus China, den Niederlanden und den USA.
Die Szene ist, wie die Erfahrung lehrt, recht übersichtlich, zumal nur wenige Galerien das Risiko wagen, sich längerfristig für junge Kunst zu engagieren. Um ins Förderprogramm aufgenommen zu werden, müssen sie ein paar Kriterien erfüllen. Caroline Nathusius umreißt sie so: "Wir begutachten die Präsentation junger Galerien auf anderen Messen und schauen genau hin, welche Künstler sie führen. Durchweg deckt sich das Urteil mit dem von Galeriekollegen und von Künstlern. Wer neue Ansätze zeigt, neue Türen öffnet, der bekommt die Chance, dabei zu sein."
Wichtig für die Jury ist die Balance zwischen deutschen und ausländischen Galerien. Nathusius: "Als internationale Messe sind wir bemüht, ein internationales Förderprogramm zusammenzustellen. Zur Unterstützung des nationalen Kunsthandels allein ist die Einrichtung nicht gedacht."
Wohin die junge Generation der Künstlerinnen und Künstler, der Galeristinnen und Galeristen tendiert, ist schwer auszumachen. Soviel kann Nathusius versprechen: "In allen Medien, sowohl den klassischen als auch in den neuen Medien, weht ein frischer Wind." Eine Beobachtung, die neugierig macht und positive Erwartungen weckt. Zudem ein Versprechen an die Besucher jeden Alters, bei junger Kunst ausgiebig fündig zu werden. Geschlossen platziert sind die 16 Aussteller im rechten Südflügel des Obergeschosses - in unmittelbarer Nachbarschaft der von dem Frankfurter Künstler und Professor Heiner Blum gestalteten Sal. Oppenheim Young Collectors Lounge sowie des Tatoo-Shops des belgischen Künstlers Wim Delvoye (Galerie Kewenig, Köln).
Heftige Bewegung in der jungen Szene registrieret die Jury im schottischen Edinburgh und Glasgow, so dann in Deutschland, "wo, insbesondere in Berlin, spannende Malerei entsteht" (Nathusius), und an der amerikanischen Westküste, mit Schwerpunkt Los Angeles, dessen "vitale junge Generation den New Yorker Altersgenossen deutlich den Rang streitig macht" (Nathusius).
Als Ermutigung für die Vertreter der New Contemporaries versteht die ART COLOGNE auch die Sonderausstellung POLLENFLUG im Erdgeschoss der Messe. Hier wird junge Kunst aus jungen Sammlungen im rheinischen Raum vorgestellt. Ein Beispiel, das Schule machen könnte.
Die New Contemporaries in diesem Jahr sind:
Galerie Guido W. Baudach, Berlin; Ausstellungsraum Brotherslasher, Köln; Sebastian Fath Contemporary, Mannheim; Fiebach + Minninger, Köln; Galerie Vera Gliem, Köln; Galerie Parisa Kind, Frankfurt/Main; Christine Meyer, München; Jan Winkelmann, Berlin; Beijing Tokyo Art Projects, Peking; GIMM EIS, Kopenhagen; doggerfisher, Edinburgh; The Happy Lion, Los Angeles; Ritter / Zamet, London; Alimentation Générale Nosbaum + Reding, Luxemburg; Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam; Gabriele Senn Galerie, Wien.
weitere Infos: artcologne.de
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