Blade Memory beschwört eine schmerzende Erinnerung, eine Erinnerung, die erdolcht. Die Ausstellung befragt die Rolle von Künstler*innen, deren Gegenwart von der Enttäuschung geprägt ist, die Professionalisierung, Corporate Branding und seine Architekturen im individuellen Gefühl der Selbstwirksamkeit hinterlassen. Seit den 1970er Jahren und verstärkt seit der New Economy Ära der 1990er Jahre hat sich die Welt beschleunigt: Verdichtete Innenstädte lassen kaum Raum für individuellen Ausdruck, die Zeitökonomie der Digitalisierung erhöht die globale Effektivität und schafft damit nicht weniger sondern mehr Arbeit für die Einen und keine für die Anderen.
Die Ausstellung findet im Rohbau der neuen Räumlichkeiten des Kunstvereins statt, die vormals als Versicherungsbüro genutzt wurden. Durch die Pandemie stehen verwaiste Bürogebäude nun für eine Zeitenwende: Die Ruinen der Büroarchitektur der frühen 2000er Jahre bieten Raum, die Welt in ihrem Status Quo zu betrachten, zu ordnen, zu kontextualisieren. Anstatt zu überhöhen und zu überwältigen, lässt die nüchterne Setzung dieser Kulisse die Kunst fast beiläufig wirken und gibt ihr außerhalb des Spektakels die Möglichkeit, ihre Eigenständigkeit zurückzuerlangen.
Blade Memory ist eine künstlerkuratierte Ausstellung in zwei eigenständigen Kapiteln: Das erste war 2021 im CCA Tel Aviv-Yafo zu sehen und wir freuen uns nun, Blade Memory II in den neuen Räumlichkeiten des Dortmunder Kunstvereins zu präsentieren. Kuratiert von den Künstler*innen Naama Arad, I. S. Kalter und Eran Nave, auf Einladung von Nicola Trezzi und Rebekka Seubert.
www.dortmunder-kunstverein.de
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