Im Rahmen des Projekts Zwölf Monate – Zwölf Namen erinnert im August 2022 eine Installation der Künstler*innen Saba Bussmann und Horst Konietzny an der Fassade des NS-Dokumentationszentrums München an den Olympia-Athleten Kehat Shor. Shor war Nationaltrainer der israelischen Sportschützen. Geboren in einem kleinen Dorf bei Iasy hatte er den Holocaust versteckt in den rumänischen Karpathen überlebt. Schon in seinem Geburtsland wurde Shor zu einem bekannten Sportschützen, ehe er 1963 nach Israel auswanderte und den Trainerposten übernahm. Während der olympischen Spiele in München 1972 war er zusammen mit anderen israelischen Sportlern von palästinensischen Terroristen als Geisel genommen worden. Der Versuch deutscher Polizeikräfte, die Gefangenen auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck gewaltsam zu befreien, scheiterte, und Kehat Shorr starb an einer Schussverletzung.
In einem Interview von 2014 berichtet seine Tochter, Mikhal Shahar Shor, über die belastende Situation für die Familie, die von der Geiselnahme zunächst aus dem Radio erfuhr und von offizieller Stelle zunächst beschwichtigt worden war. Zitate aus diesem Interview sowie das Porträt Kehat Schors sind Teil der Installation am NS-Dokumentationszentrum.
Über das Erinnerungsprojekt
Im Rahmen des Projekts Zwölf Monate – Zwölf Namen. 50 Jahre Olympia-Attentat München erinnern von Januar bis Dezember 2022 Interventionen im öffentlichen Raum an das Attentat vom 5./6. September 1972. Jeden Monat steht eines der zwölf Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens. Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum, sowie mit dem Generalkonsulat des Staates Israel. Die Interventionen werden mit Unterstützung unterschiedlicher Kooperationspartner*innen an verschiedenen Orten der Stadt umgesetzt.
NS-Dokumentationszentrum München
Max-Mannheimer-Platz 1
80333 München
www.nsdoku.de
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Saba Bussmann
Kommunale Galerie Berlin
Galerie Parterre
Haus am Lützowplatz / Studiogalerie
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof