Unser KI-generiertes Bild, das sich auf Marcel Broodthaers bezieht, wirft Fragen über Authentizität, künstlerische Intention und die Rolle der Kreativität in der Künstlichen Intelligenz auf. Das Bild präsentiert sich als eine bemerkenswerte Synthese aus vermeintlichem Fehler und konzeptueller Tiefe.
Die formale Analyse
Das Werk zeigt den prominent platzierten Schriftzug "LOF" in schwarzen, augenscheinlich mit einem Pinsel oder ähnlichem Werkzeug aufgetragenen Buchstaben. Die Komposition wird durch zwei Signaturen ergänzt: "Marcel" in der oberen linken Ecke und "Broodthaers" in der Mitte unten. Die Verwendung von Handschrift suggeriert eine bewusste Referenz an die traditionelle künstlerische Authentifizierung durch Signatur.
Der vermeintliche Fehler als konzeptuelle Strategie
Zur Generierung des Bildes wurde der Prompt "Marcel Broodthaers's signature as a conceptual work of art" verwendet, der versehentlich als "Marcel Broodthaers's signature as a conceptual work lof art" eingegeben wurde.
Ein naheliegender Gedanke ist, dass das Bild aus dem simplen Tippfehler – "lof art" statt "of art" – entstanden sein könnte. Jedoch offenbart eine tiefergehende Analyse eine möglicherweise komplexere Dimension. Anders als bei Künstlern und Künstlerinnen, die sich nicht mit Sprache, Text und Bedeutung beschäftigen und bei denen keine vergleichbaren "Fehler" dokumentiert sind, könnte hier eine bewusste Strategie vorliegen.
Die KI-Interpretation
Künstliche Intelligenz ist in der Lage, einfache Tippfehler zu erkennen und zu korrigieren. Komplexere Fehler, die zufällig sinnvolle Wörter ergeben, können jedoch fehlinterpretiert werden.
Hier hat die KI-Analyse die Buchstabenkombination "LOF" nicht als Tippfehler, sondern als vermeintliche Abkürzung für "L'œuvre à finir" ("Das Werk, das zu beenden ist") gedeutet. Diese Interpretation erscheint zunächst schlüssig, da Broodthaers als konzeptueller Künstler bekannt für sein Spiel mit Sprache und Bedeutung war. Allerdings existiert keine offizielle, geläufige Abkürzung "LOF" für "L'œuvre à finir".
Fazit
Die KI hat den Tippfehler weder als solchen erkannt noch ironisch verarbeitet, sondern ihn stattdessen in ihren kreativen Prozess integriert. Das "lof" funktioniert hier nicht nur als linguistischer "Modifier", sondern als direkter kunsthistorischer Verweis.
Eine entfernte Ähnlichkeit zu "LOF" findet sich interessanterweise auch in einer Arbeit zu Duchamp bzw. in stärkerem Maße bei Lawrence Weiner. Die weitaus höchste Affinität besteht jedoch zu Joseph Kosuth, dem wir eine eigene Seite widmen.
ct + ki
Kataloge/Medien zum Thema:
LOF
Galerie im Saalbau
Kommunale Galerie Berlin
GEDOK-Berlin e.V.
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Akademie der Künste / Hanseatenweg