Teilnahme an Gruppenausstellungen, Häufigkeit / 25 Jahre Ausstellungen

Sie befinden sich auf einer Detail-/Unterseite der Untersuchung 25 Jahre Ausstellungen auf art-in.de: In dieser Untersuchung werten wir die Daten zu den Ausstellungen, den Künstler:innen, den Zeiträumen und vieles mehr aus.

In der folgenden Liste sind die Teilnahmen an Gruppenausstellungen aufgeführt.

Um die Verteilung zwischen Einzel- und Gruppenausstellung zu eruieren, nutzen wir den Chi-Quadrat-Test. Der Chi-Quadrat-Test vergleicht die tatsächliche mit der erwarteten Verteilung. Ein niedriger p-Wert (<0.05) zeigt eine signifikante Abweichung von der Zufallsverteilung.

Die Ergebnisse sind nicht überraschend, aber statistisch hoch signifikant.

Ein hoher Chi-Quadrat-Wert (wie in unserem Fall 162.29) deutet darauf hin, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen den beobachteten und erwarteten Häufigkeiten gibt. Das ist ein starker Hinweis darauf, dass es eine Beziehung zwischen dem Kunstschaffenden und der Art seiner Ausstellungen gibt.

Ein geringer p-Wert (wie in unserem Fall 0.0001) bedeutet, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass das Ergebnis zufällig zustande gekommen ist.

Die Bedeutung eines Künstlers lässt sich also sowohl an Einzel- als auch an Gruppenausstellungen ablesen, wobei das Verhältnis dieser Ausstellungsformate individuell variiert.

Besonders deutlich wird das am Beispiel der Moderne: Max Beckmann etwa zeichnet sich durch eine Überzahl an Einzelausstellungen aus. Im Kontrast dazu steht der amerikanische Künstler Dan Graham, der trotz fehlender Einzelausstellungen allein durch 18 Gruppenausstellungen zu den 100 meistausgestellten Künstlern zählt.

Eine auffällige Gruppe bilden Christian Boltanski, Tracey Emin, John Cage, Sven Johne und Kader Attia. Sie unterscheiden sich nur geringfügig von Künstlern wie Imi Knoebel, Lawrence Weiner, John Baldessari, Günther Förg und Dieter Roth, bei denen Gruppenausstellungen die Einzelausstellungen um das bis zu Achtfache übersteigen. Während sich der Durchschnitt bei 4,35 einpendelt, kristallisiert sich ein Hauptfeld heraus, in dem Gruppenausstellungen das 2- bis 3,5-fache der Einzelausstellungen ausmachen.

Eine interessante Ausnahme stellt Cy Twombly dar: Mit einem Verhältnis von 1,89 (17 Gruppen- zu 9 Einzelausstellungen bei insgesamt 26 Ausstellungen) liegt er deutlich unter dem Durchschnitt. Seine starke Präsenz in München, insbesondere in der Pinakothek und der Sammlung Brandhorst, geht einher mit seiner bedeutenden Position am Kunstmarkt.

Diese Beobachtungen werfen die Frage nach der Beziehung zwischen Museen und dem Kunstmarkt auf – ein Thema, das in den folgenden Analysen noch eingehender untersucht werden soll.

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