Der Kunsthändler und Artconsultant Helge Achenbach ist pleite und wurde vor ein paar Monaten vom Landgericht Essen wegen Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Jetzt fand die Versteigerung seines Kunstbesitzes statt.
Am 10. Juni lud das Auktionshaus die Presse zu Vorbesichtigung der Achenbach Art Auction. Zu sehen gab es ein breites Spektrum von mehr als 2.100 Kunstwerken verschiedenster zeitgenössischer Werke (Graphiken, Photographien, Leinwandarbeiten, Skulpturen, Videos usw.), die am Wochenende zur Versteigerung gelangten. Ähnlich breit war das Spektrum der Preise: es ging von 100 € aufwärts, ca. 1.000 Werke waren unter 1.000 Euro taxiert, bis bis in den fünfstelligen Bereich. Darunter fanden sich Werke von Gotthard Graubne, Günther Förg, Imi Knoebel, Gerhard Richter oder Peter Fend. Jetzt wurden alle Lose wurden verkauft, ein sogenannter "White Glove Sale".
Presse: "Nachbericht der Achenbach Art Auction vom 17. – 20. Juni 2015.
Es war ein historischer Moment, kurz nachdem der letzte Hammer fiel, und Markus Eisenbeis die weißen Handschuhe überreicht wurden: Wenn alle Lose einer Auktion verkauft wurden, spricht die Auktionswelt von einem White Glove Sale!
Die Achenbach Art Auction war eine Versteigerung der Superlative: Mit rund 2.300 Werken war es die größte Auktion Zeitgenössischer Kunst, die je in Deutschland stattgefunden hat. Rekordverdächtig waren auch die Ausstellungsfläche von über 1.500 qm und der Auktionssaal mit einer Größe von 800 qm. Streckenweise waren mehr als 300 Bieter persönlich im Saal; insgesamt hatten sich rund 2.500 Bieter angemeldet, von denen rund zwei Drittel Neukunden waren. Über 5.000 Gebote sind bereits im Vorfeld registriert worden, zahlreiche weitere Gebote kamen im Saal und über das Internet hinzu. Begleitet wurde dieses Spektakel von einem bislang nie dagewesenen Medieninteresse. N ach einem viertägigen Auktionsmarathon verzeichnet Van Ham eine Gesamtzuschlagssumme von 6.5 Mio. Euro (Gesamtumsatz rund 8.9 Mio. Euro) und damit die erfolgreichste Auktion in der Geschichte des Kölner Auktionshauses.
An den Auktionstagen in Düsseldorf waren vor allem die Werkegruppen von Künstlern wie Heinz Mack, Markus Lüpertz und A.R. Penck heiß begehrt. Um die Bronzen von Jörg Immendorff gab es ausgiebige Bietgefechte, so dass Van Ham für alle Affen neue Auktionsrekorde aufstellen konnte. Allen Unkenrufen zum Trotz wurde der Markt für Immendorffbronzen demnach nicht verunsichert, sondern auf ein neues Niveau gehoben.
Die größte Überraschung gab es bei einem Werk von Joyce Pensato: Mit einem Zuschlag von 50.000 Euro wurde es zum teuersten Los in Düsseldorf. Zugleich stellte Van Ham den neuen internationalen Auktionsrekord für diese Künstlerin auf, wobei der alte Rekord fast verdoppelt wurde.
Die Highlights in Köln fanden ebenfalls reißenden Absatz: mehr als 250 Saalbieter standen vor dem Auktionssaal Schlange, 15 Telefonisten waren durchgehend an den Apparaten in die ganze Welt verbunden. Gerhard Richter führt mit seinen Ergebnissen das Feld an: Alle drei angebotenen Arbeiten erzielten sechsstellige Ergebnisse, seine Arbeit vom 27.04.2008
(Los 96) wurde dabei zum teuersten Los der gesamten Auktion mit einem Ergebnis von 316.250 Euro. Auch das Leitmotiv der Auktion, Jörg Immendorffs „Komm Jörch wir gehen“ fand für 288.750 Euro einen neuen Besitzer. Weitere herausragende Ergebnisse wurden für Imi Knoebels dreiteiliges Werk „Sandelholz“ von 1997 erzielt: stolze 130.625 Euro kamen hier zusammen und Frank Stellas Assemblage von 1993 steigerte sich enorm auf ein Ergebnis von 123.750 Euro."
van-ham.com
chk
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