Die Weserburg Museum für moderne Kunst hat es sich zum Auftrag gemacht, allen Menschen den Zugang zur zeitgenössischen Kunst zu ermöglichen. Einen neuen Weg in diese Richtung beschreitet das Haus nun mit der Erprobung eines innovativen und flexiblen Eintrittsmodells. Hierbei zahlen die Besucher*innen vom 26.11. bis 22.12.2019 nicht die Tagespauschale. Stattdessen richtet sich der Preis nach der Verweildauer. Der Eintritt in die Weserburg kostet in diesem Zeitraum 1 Euro pro 10 Minuten, jedoch nie mehr als der reguläre Tagespreis.
Die Weserburg kann ihren Besucher*innen dank der wechselnden Sonderausstellungen immer wieder neue Anlässe für einen Besuch bieten. Aktuell sind gleich vier Ausstellungen parallel zu sehen. Stammbesucher*innen stehen bei jedem Besuch vor der Frage, ob ihnen der Besuch - zum Beispiel einer kleinen Kabinettausstellung - den vollen Tagespreis wert ist. Ähnlich geht es Erst-, Schnupper-, Spontan- oder Kurzbesucher*innen. Wer sich einen kurzen Überblick verschaffen, sein Lieblingswerk besuchen oder einen Blick in die neueste Sonderausstellung werfen will, zahlt derzeit stets den vollen Preis von 9 Euro, unabhängig davon, ob der Besuch 30 Minuten oder 3 Stunden dauert.
Um diesen Besucher*innengruppen ein finanziell flexibleres Angebot zu machen, gibt es in der Weserburg während der vier Adventswochen (26.11. bis 22.12.2019) nun auch flexiblere Eintrittspreise. Unter dem Motto „Pay As You Stay – Zahl, solange du bleibst“ orientiert sich der Eintrittspreis testweise nicht an einer Tagespauschale, sondern an der Verweildauer. Das heißt: Für einen 30-minütigen Kurzbesuch müssen Besucher*innen auch nur 3 Euro zahlen, für eine Stunde fallen 6 Euro an. Besucher*innen, die viel Zeit mitbringen, haben allerdings keinen Nachteil, da der Gesamteintrittspreis unabhängig von der Verweildauer nie mehr als 9 Euro beträgt. Also: 1 Euro pro 10 Minuten, aber nie mehr als der reguläre Tagespreis. Die Besucher*innen können nur gewinnen. Zur Vereinfachung zahlen Ermäßigungsberechtigte jeweils den halben Preis, also 0,50 Euro pro 10 Minuten (statt bisher 5 Euro Tagespreis).
„Mit der flexiblen Preisstruktur möchten wir Menschen ein Angebot machen, die nur wenig Zeit haben oder nur Teile der Weserburg erkunden möchten, ohne den vollen Preis zahlen zu müssen“, sagt Weserburg-Geschäftsführer Dr. Tom Schößler.
Die Weserburg möchte damit zu mehr Erstbesuchen anregen, aber auch dem Stammpublikum ermöglichen, häufig wieder zu kommen. Erfahrungen aus der Evaluation des freien Eintritts in Museen zeigen, dass die Abschaffung bzw. Reduzierung von Eintrittspreisen zu mehr Erst- und Wiederbesuchen führen kann. Die Aktion bietet die Möglichkeit, die Preisbarriere zu senken, ohne gänzlich auf Eintrittserlöse zu verzichten. Die Idee formulierte zuerst der Schweizer Ökonom Bruno S. Frey im Jahre 2010. Zu einem Einsatz des auch als „Exit Prices“ ( papers.ssrn.com bezeichneten Preismodells ist es nach Kenntnis der Weserburg und Bruno Freys bisher noch in keinem Museum im deutschsprachigen Raum gekommen.
Weserburg Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen, Germany
www.weserburg.de
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