Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden kündigt im Rahmen von State and Nature zwei weitere Preludes für den öffentlichen Raum Baden-Badens an: Im Park an der Lichtentaler Allee die Klanginstallation Encourage the Stream von Jan St. Werner und die Licht- und Klanginstallation U- von DAF (Dynamische Akustische Forschung).
Jan St. Werner – Encourage The Stream
Soundinstallation im Park an der Lichtentaler Allee
Die Soundinstallation Encourage The Stream (2021) von Jan St. Werner, der einen Hälfte der elektronischen Musikgruppe Mouse on Mars, fungiert als akustische Verstärkung des Flusses Oos, der durch den Park als Herzstück von Baden-Baden fließt und dessen Natur prägt. In dem Versuch, mit der Oos zu kommunizieren, platziert Werner ein Mikrofon knapp über dem Wasser und transportiert das Rauschen des Flusses durch Lautsprecher über das Flussufer hinaus in den Park in Richtung der Kunsthalle. Werner schafft anhand dieses Verfahrens die Möglichkeit, die Oos auf verschiedenen Frequenzen des Klangs (akustisch) zu erforschen und neue Raumbeziehungen herzustellen. Durch den aktiven Akt des Zuhörens entsteht ein Wahrnehmungserlebnis von Distanz und Nähe. In dem Moment, in dem sich diese beiden Ebenen akustisch miteinander vermischen, wird eine Verbindung geschaffen, die über das Zuhören hinaus, kognitive Prozesse anstößt und das Sehen mitverändert. Das akustische Überwinden von Raum und Zeit steht in dieser Arbeit auch für das Sich-Einlassen auf die Kräfte der Natur. Es ist daher kein Zufall, dass das erste groß angelegte Kunstwerk im öffentlichen Raum, das von Çağla İlk und Misal Adnan Yıldız für ihre Amtszeit in Auftrag gegeben wurde, ein Einzelprojekt einer experimentellen, künstlerischen Praxis ist, die die Bereiche visuelle Kunst und Klang zusammenführt.
DAF (Dynamische Akustische Forschung)- U-
Licht- und Soundinstallation im Park an der Lichtentaler Allee
Das Kollektiv DAF (Dynamische Akustische Forschung), das sich als entgrenzende Gemeinschaft versteht und lange unter der Mentorenschaft von Jan St. Werner an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg gewachsen ist, nähert sich mit seiner Arbeit aus der Serie U- (2021) dem Publikum sowohl akustisch als auch visuell. Um das in der Parkanlage an der Lichtentaler Allee installierte hinterleuchtete Schild mit weißem U auf blauem Grund erklingen Geräusche, die an die Klangwelten unterirdischer Transportsysteme erinnern: ein rhythmisches Pochen, ein schweres Schleifen, durchsetzt von hellem Klingeln. Die spontan-adaptive Transformation des Ortes durch die Anbindung an ein symbolisches Netzwerk untertunnelt die absolute Bedingungslosigkeit der Realität. Sie öffnet den Raum für reale und imaginäre Möglichkeiten und stellt die Frage nach Orten und Nicht-Orten, die durch sie verbunden werden.
Die sogenannten Preludes im öffentlichen Raum bilden den Auftakt zur großen Ausstellung State and Nature, die am 16. Juli 2021 eröffnet, und setzen spielerisch subversive Akzente und Kontraste in der unmittelbaren Umgebung der Kunsthalle. Die künstlerischen Arbeiten beziehen sich auf unterschiedliche sinnliche und mediale Verfahren wie Fotografie, Objekt- und Soundinstallation. Sie stellen eine vielschichtige und nuancierte Verbindung zu ihrer jeweiligen Umgebung her und sind für das Publikum in der aktuellen Situation der Pandemie unter freiem Himmel erlebbar. Den Start machte Yael Bartana im März mit ihrer fotografischen Arbeit Resurrection I–II (2020), die an mehreren Orten der Stadt auf Plakatwänden zu sehen ist.
Preludes im Sommer:
Sunette L. Viljoen & Egemen Demirci - Exclusive Incline
Skulpturale Installation im Stadtraum
State and Nature befragt das Verständnis von institutioneller Identität als „staatlich“ und Natur als Ressource, um Politiken der Repräsentation, Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie soziale und ökonomischen Infrastrukturen neu zu bewerten.
Titel- und Laufzeitänderungen sind vorbehalten.
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
Lichtentaler Allee 8a
Baden-Baden 76530
kunsthalle-baden-baden.de
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
Jan St. Werner
Alfred Ehrhardt Stiftung
Kommunale Galerie Berlin
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Haus am Lützowplatz