"Normalität" konzentriert sich auf frühere Arbeiten von Hito Steyerl. In diesen untersucht die Künstlerin die unterschiedlichen gesellschaftlichen Dynamiken und Spannungen, die in Folge der deutschen Wiedervereinigung in den 1990er und frühen 2000er Jahren einsetzten. Die damaligen politischen Entwicklungen werden in der Ausstellung als einer der Nährböden für die weitere Zunahme rechtsextremer Aktivitäten bis heute betrachtet. Dabei wird in besonderer Weise deutlich, dass Antisemitismus und Rassismus in Deutschland in komplexen historischen Verhältnissen zueinander stehen und immer wieder interagieren.
"Normalität" wird bewusst im letzten Quartal des Wahljahres 2024 gezeigt. Die AfD hat sowohl in Sachsen, Thüringen als auch in Brandenburg in demokratischen Wahlen erhebliche Gewinne erzielt. In diesem Kontext konfrontiert die Ausstellung den zur Normalität gewordenen Aufstieg rechter Parteien und die Verbreitung rechtsextremer Denkweisen mit Steyerls künstlerisch-filmischer Analyse der gesellschaftlichen Ursachen und Vorgeschichte von deren Erfolg – Dynamiken, die mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern weltweit als Teil der gesellschaftlichen Normalität betrachtet werden müssen.
Hito Steyerl (*1966 in München) ist eine international renommierte Künstlerin, Filmemacherin und Autorin. In ihren installativen Environments, essayistischen Dokumentarfilmen und Texten setzt sie sich mit medialen Machtverhältnissen und feministischer Repräsentationskritik auseinander. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Film und bildender Kunst sowie von Theorie und Praxis. Derzeit beschäftigt sie sich vor allem mit den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz.
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