Im Rahmen der heutigen Eröffnung der Meister*innen-Schüler*innen-Ausstellung haben Steffen Hildebrand, Sammler und Geschäftsführer der G2 Kunsthalle, sowie Leo Wedepohl, Direktor der G2, den Meister*innen-Schüler*innen-Preis 2023 verliehen. Die diesjährige Preisträgerin ist Clara Hausmann. Für ihre Abschlussarbeit „The Big Interviews“ erhält sie das Preisgeld in Höhe von 10.000 € und einen Arbeitsraum für den Zeitraum von 12 Monaten. Der Preis wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgelobt.
Clara Hausmann wurde 1990 in Berlin geboren. Von 2013 bis 2019 studierte sie an der HGB Malerei/Grafik bei Ingo Meller und Michael Riedel, bei dem sie 2019 ihr Diplom absolvierte. Von 2020 bis 2023 war sie Meisterschülerin bei Michael Riedel. Parallel nahm sie 2022 am Maumaus ISP (indepent study program), Lissabon teil. 2020 bis 2022 erhielt sie die Landesgraduiertenförderung des Freistaates Sachsen.
2023 war ihre Einzelausstellung „KISS“ bei Clementine Seedorf, Köln zu sehen, 2021 zeigte sie ihre Arbeiten unter dem Titel „DIVORCE“ bei Red Tracy, Kopenhagen.
Clara Hausmann war zudem international in Gruppenausstellungen vertreten, so zum Beispiel in Marseille (2023), Tokyo (2022), New York (2022) und Wien (2021).
Clara Hausmann lebt und arbeitet in Berlin.
Ihre Abschlusspräsentation „The Big Interviews“ in der HGB bestand aus einer Serie von Zeichnungen, innerhalb dieser sie sich mit dem architektonischen Phänomen des Schlusssteins mit Referenz auf Heinrich von Kleist auseinandersetzte. Zudem zeigte sie die Videoarbeit „Virtuous Man“ (2023), eine Collage aus Handyvideoaufnahmen, die, als „Überbleibsel/ Reste“ verstanden, ihr von Freundinnen und Kolleginnen auf Anfrage geschickt wurden. Videoarbeit und Zeichnungen wurden über ein performatives Reading der Künstlerin miteinander in Beziehung gesetzt. Alle Elemente der Ausstellung versteht Clara Hausmann als Angebote (Props, Protokolle) für den Umgang mit der Gegenüberstellung von aufgehobenem und scheinbar wiedergewonnenem Vertrauen in die Subjektperspektive.
In der Jurybegründung heißt es:
„Die 1990 in Berlin geborene Künstlerin Clara Hausmann vereint in ihrer Arbeit ‚The Big Interviews‘ Installation mit Video, Zeichnung und Performance. Dabei nutzt sie den Raum als Resonanzkörper der Spuren der Vergangenheit und lässt diese in der Gegenwart präsent werden. Ästhetisch offen und gleichzeitig konzeptuell präzise stellt sie einen Dialog zwischen einer Videoarbeit und einer Serie von Zeichnungen her. Über das heute obsolete historische Architekturobjekt des Schlusssteins handelt sie philosophische Fragen über den Umgang mit privaten, wie kollektiven Krisen ab. Ohne Pathos zeigt Hausmann in der Videoarbeit eine Version der Gegenwart über Handyaufnahmen von Freund*innen und eröffnet so geschickt Assoziationen zum fragmentarischen Umgang mit Bildern und dem Verhältnis zwischen, Subjekt, Objekt und der umgebenden Welt. Durch gesprochene Textfragmente- und ausschnitte komplementiert Hausmann auf feine und gleichzeitig prägnante Art die komplexe Auseinandersetzung mit Raum und Geschichte über Motive des Zusammenbruchs, der Überreste und des Trosts.“
Die Mitglieder der Fachjury 2023 waren:
Prof. Dr. Kathrin Busch (UdK Berlin), Dr. Kerstin Flasche (Kunsthaus Dresden) Steffen Hildebrand (Sammler und Geschäftsführer G2 Kunsthalle), Leo Wedepohl (Direktor G2 Kunsthalle) und Agnes Wegner (Rektorin HGB).
Die Arbeiten von Clara Hausmann sind noch bis zum 28.10.2023 in „m23: looming threads“, die Ausstellung der HGB-Meister*innen-Schüler*innen im UNTERGESCHOSS 14 auf der Leipziger Spinnerei zu sehen.
Voraussetzung für die Bewerbung war der erfolgreiche Abschluss der Meisterschüler*innen-Prüfung an der HGB im Jahr 2023. Eingereicht wurden Arbeiten aus den Bereichen Malerei/ Grafik, Fotografie und Medienkunst. Mit der Stiftung des medien- und klassenübergreifenden Meisterschüler*innenpreises fördert die G2 Kunsthalle gezielt und direkt junge Künstler*innen, die am Beginn ihrer Laufbahn stehen. Ziel ist die Unterstützung der Entwicklung zeitgenössischer Kunstproduktion vor Ort. Ausgelobt wird der Preis einmal jährlich unter allen Meisterschüler*innen der HGB eines Jahrgangs.
Hochschule für Grafik und Buchkunst
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chk
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