Die Kunstsammlung bereitet für den Herbst 2005 eine große Ausstellung des Werkes von Henri Matisse (1869-1954) vor. Das Schaffen des Künstlers wird in all seinen Phasen breit aufgefächert – von der präfauvistischen Zeit bis hin zum Spätwerk. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Retrospektive, vielmehr beleuchtet die Schau ein bestimmtes Sujet in Matisse‘ Werk: das Interieur mit weiblicher Figur. Mit fast 100 Gemälden und rund 80 Zeichnungen, Papierschnitten, Skulpturen und Graphiken wird Matisse zum erstenmal seit fast 25 Jahren in Deutschland wieder umfassend präsentiert.
Gezeigt werden Interieurs, die vorrangig mit weiblichen Figuren besetzt sind – Interieurs, in denen weibliche Figuren bei häuslichen Verrichtungen dargestellt sind, Bilder mit Figuren, die lesen, schlafen oder tagträumen, die in orientalische Stoffe gehüllt, als Odalisken verkleidet, passiv auf Chaiselongues lagern. In diesen Themenkreis spielen einige weitere Sujets hinein: die Darstellungen von Maler und Modell, das Atelier-Interieur, Darstellungen von Bad und Boudoir, punktuell auch Stilleben und Ausblicke in den Außenraum. Das weiblich besetzte Interieur kann als das zentrale Thema von Matisse‘ Kunst bezeichnet werden, in dem der Künstler die wesentlichen Phänomene seiner Bildsprache entwickelt hat. Gleichwohl will die Ausstellung nicht die langlebige Matisse-Legende befördern, nach der Matisse als Maler des komfortablen bürgerlichen Lebens gilt, der sich in eine Welt des Dekorativen zurückgezogen hat, eine Welt in der es kein Leiden, keinen Kampf – außer um das nächste Bild – zu geben schien. Sie wird den Künstler vielmehr in all seinen Ambivalenzen hervortreten lassen: in seinem ständigen Schwanken zwischen Radikalität und Konformität, zwischen dem Interesse an der konzeptuellen Entwicklung eines neuartigen Bildsystems und dem Ringen um eine bildliche Balance von Figur und Raum. . . . ( Presse / K20)
Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, montags geschlossen
K20 | Grabbeplatz 5 | 40213 Düsseldorf
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Kataloge/Medien zum Thema:
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