Die DDR existiert nicht mehr – doch die Bilder bleiben. Wie blicken wir heute auf eine Gesellschaft, deren innere Verfasstheit nach wie vor viele Fragen aufwirft? Die Ausstellung An den Rändern taumelt das Glück im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) Dieselkraftwerk Cottbus eröffnet eine neue Perspektive auf die späte DDR und die Umbruchszeit der frühen 1990er Jahre.
Mit über 360 Fotografien versammelt die Schau Werke renommierter Fotokünstler*innen sowie beinahe vergessener Fotograf*innen, die in der DDR lebten und arbeiteten. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Sichtweisen ausländischer Fotograf*innen, die das Land aus einer externen Perspektive dokumentierten.
Das Spektrum der ausgestellten Bilder reicht von dokumentarischen Praktiken über inszenierte Kompositionen bis hin zu experimentellen Fotografien und Fotofilmen. Ungewöhnliche Perspektiven, Leerstellen und kontrastreiche Inszenierungen erlauben vielschichtige Lesarten. Die Schau stellt künstlerisch-dokumentarische Fotografie in Beziehung zu sozial-dokumentarischen Arbeiten. Dabei rückt der Mensch stets ins Zentrum – als Individuum, als Teil einer Gemeinschaft und im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen ermöglichen eine facettenreiche Auseinandersetzung mit dem damaligen Alltag, der Gesellschaft und den politischen Umbrüchen jener Zeit.
An den Rändern taumelt das Glück ist eine Übernahme der 2022/2023 von Annett Jahn und Ulrike Mönnig für die ACC Galerie Weimar entwickelten Ausstellung. Die beiden Kuratorinnen hatten bei der Realisierung des Projektes den Anspruch, stereotype oder erwartbare Bilder zu vermeiden und die Schau auch für ein Publikum interessant zu machen, welches keinen biographischen Bezug zur DDR hat oder diese aus mittlerweile fast schon dritter Hand erlebt. Ihnen ist es gelungen, Künstler*innen sichtbar zu machen, deren fotografisches Schaffen bisher wenig Beachtung fand. Dabei ist ein vielschichtiges Bild eines Landes entstanden, das immer wieder und immer noch zu dichotomen Sichtweisen einlädt.
Mit Werken von Claus Bach, Peter Badel, Kurt Buchwald, Gerd Danigel, Christiane Eisler, Margit Emmrich, Seiichi Furuya, Christine Furuya Gössler, Gerhard Gäbler, Christina Glanz, Anselm Graubner, Wolfgang Gregor, Gerald Große, Ingrid Hartmetz, Steffen Heckel, Harald Kirschner, Thomas Kläber, Matthias Leupold, Wolf Lützen, Barbara Metselaar Berthold, Katharina Müller, Hans Pieler, Christine Radack, Enkhbat Roozon, Andreas Rost, Ilse Ruppert, Einar Schleef, Jim Schütz, Günter Starke, Gabriele Stötzer, Ines Thate-Keler, Jörn Vanhöfen, Hans Wintgen, Siegfried Wittenburg, Ulrich Wüst, Renate Zeun, Helmut Ziebarth
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem BLMK und der ACC Galerie Weimar und ihrer Zusammenarbeit mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsverbund Diktaturerfahrung und Transformation.
Dieselkraftwerk
Uferstraße/Am Amtsteich 15
03046 Cottbus
www.blmk.de
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