Das Schweizer Künstler-Duo Fischli und Weiss erhält den höchstdotierten europäischen Kunstpreis der Roswitha Haftmann-Stiftung.
Der Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-Stiftung hat in Zürich entschieden, den mit CHF 120’000.– dotierten Roswitha Haftmann-Preis im Jahr 2006 an die Künstler Peter Fischli und David Weiss zu vergeben. Die zwei seit 1979 zusammenarbeitenden Schweizer gehören mit Videoinstallationen, Fotoarbeiten und Skulpturen zu den international bedeutendsten Künstlern der Gegenwart.
Peter Fischli (*1952) und David Weiss (*1946) erhalten Europas höchstdotierten Preis für ihr gemeinsames Werk. Die in Zürich geborenen und arbeitenden Künstler haben in ihren Videoinstallationen, Plastiken und fotografischen Arbeiten einen grossen Reichtum an Bildideen entfaltet, die mit Witz und Hintergründigkeit immer wieder neu die Aufmerksamkeit des Betrachters wecken und zu fesseln verstehen. Die beiden präzisen Beobachter sind Sammler von Objekten und Eindrücken, die sie im Kunstwerk verändern und damit die Perspektive auf die Wirklichkeit verschieben. Wie in einem Laboratorium des Sichtbaren stellen sie mit sanfter Ironie die Rollen des Betrachters wie des Künstlers auf die Probe und in Frage. Fischli Weiss geniessen als Schweizer Künstler seit mehr als zwei Jahrzehnten internationale Beachtung. Der Stiftungsrat hat entschieden, den Roswitha Haftmann-Preis in Anerkennung ihrer gemeinsamen künstlerischen Entwicklung zu vergeben.
Die Verleihung findet am 16. November 2006 im Kunsthaus Zürich statt. Nach Walter de Maria, Maria Lassnig, Jeff Wall, Mona Hatoum und Robert Ryman sind Fischli Weiss die sechsten Träger des Roswitha Haftmann-Preises. Die Roswitha Haftmann-Stiftung vergibt den Preis alle ein bis drei Jahre an lebende Künstler, deren Werk von überragender Bedeutung ist. Mit der Preissumme von CHF 120’000.– ist es der höchstdotierte Kunstpreis in Europa. Der Stiftungsrat, welcher die Preisträger bestimmt, besteht aus den Direktoren (oder einem Vertreter) des Kunstmuseums Bern, des Kunstmuseums Basel, dem Museum Ludwig in Köln und dem Kunsthaus Zürich sowie Mitgliedern, die im Stiftungsbrief persönlich benannt sind oder vom Stiftungsrat berufen werden.
Roswitha Haftmann (1927–1998) war Sprachlehrerin, arbeitete als Fotomodell und war mit dem Kunsthistoriker Werner Haftmann verheiratet. In Zürich führte sie bis zu ihrem Tod 1998 eine Galerie. Die gebürtige Sankt Gallerin hat ihr Vermögen in einen Fonds umgewandelt, aus dem sich die Auszeichnung – der Roswitha Haftmann-Preis – speist.
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