Der lineare Schnitt ist das Medium, das die Künstler Christiane Baumgartner und Philipp Hennevogl verbindet. Während Baumgartner (geb. 1967, lebt in Leipzig) Videoaufnahmen von Stadtansichten in großformatige Holzschnitte überträgt, schneidet Hennevogl (geb. 1968, lebt in Berlin) seine Stadtmotive in Linoleum.
Menschenleere Autobahnen, Militärflugzeuge, Helikopter oder Windräder bilden die zentralen Motive der Holzschnitte von Christiane Baumgartner. Die Drucke verbildlichen Geschwindigkeit und technischen Fortschritt, während die Natur nur als Randprodukt der Zivilisation, am Straßenrand, erscheint. Baumgartner schafft dabei eine interessante Spannung zwischen dem traditionellen Medium des Holzschnitts und moderner Technologie. Ihren Bildern liegen meist eigene Videoarbeiten zugrunde, die sie digital bearbeitet, in parallel verlaufende Linien verwandelt und anschließend in Holz schneidet.
Auch in Hannevogls Bildern spielen urbane Szenen eine dominante Rolle. In seinen meist schwarz-weißen Linolschnitten treffen naturalistische Landschaften auf Gerüststrukturen oder Berliner Stadtansichten. In anderen Bildern komponiert er Stilleben aus Zivilisationsabfall, die in ihrer grafischen Reduktion ornamental erscheinen. Auch seinen Schnitten liegen meist eigene Fotografien zugrunde, die von einer besonderen Liebe fürs Detail und Beobachtungsgabe zeugen.
Abbildung: Philipp Hennevogl. Haufen Holz, 2011 Linolschnitt / linocut 76 x 113 cm 96 x 133 cm Auflage / edition of 5+2 © Philipp Hennevogl
Öffnungszeiten:
Mi-Fr 10-18 Uhr
Sa-So 10-17 Uhr
Museum Franz Gertsch
Platanenstrasse 3
CH-3401 Burgdorf
museum-franzgertsch.ch
Verena Straub
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