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Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten

7.7. - 10.11. 2024 | Marta Herford
Eingabedatum: 03.07.2024

Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten

Pieter Schoolwerth, Karen is Sharon (Rigged #24), 2023, Öl, Acryl und Inkjet Druck auf Leinwand, Foto: Jason Mandella, Courtesy der Künstlerbilder


Marta Herford und Kunsthalle Bielefeld präsentieren die gemeinschaftlich entwickelte Ausstellung „Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“ Herford/Bielefeld, 21. Juni 2024 – Das Museum Marta Herford und die Kunsthalle Bielefeld präsentieren diesen Sommer ihre erste gemeinsam entwickelte und parallel in beiden Museen stattfindende Ausstellung. Unter dem Titel „Zwischen Pixel und Pigment. Hybride Malerei in postdigitalen Zeiten“ wird vom 7. Juli bis zum 10. November 2024 eine umfangreiche Gruppenausstellung gezeigt, die sich der postdigitalen Malerei widmet – ein Thema, das die Schnittstelle zwischen digitalen und analogen Welten erforscht und gegenwärtige künstlerische Diskurse prägt.

Insgesamt werden in beiden Museen über 150 Arbeiten von 25 internationalen Künstler*innen und Künstler*innenduos präsentiert. Das Spektrum reicht von frühencomputergestützten Arbeiten bis hin zu jüngsten Anwendungen künstlicher Intelligenz. Gezeigt werden sowohl ortsspezifische Neuproduktionen als auch Malereien auf Leinwand und raumgreifende Installationen.

Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung der postdigitalen Malerei, die ihren Ursprung in der digitalen Revolution der Computertechnologie gegen Ende des 20. Jahrhunderts hat und sich bis heute fortsetzt. Diese Ära markiert einen Wendepunkt, an dem Computer und digitale Technologien zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens geworden sind. Eine Entwicklung, die auch die Methoden künstlerischer Produktion sowie die Inhalte und Themen der Malerei stark beeinflusst. Mit beispielhaften Bezügen zu frühen Auseinandersetzungen seit den 50er Jahren stellt der Schwerpunkt der Ausstellung eine Verbindung zwischen computerbasierten Malereien der 80er Jahre bis zu jüngsten Beispielen her.

Besondere Highlights der Ausstellung sind raumspezifische Neuproduktion. So arbeitet der Künstler Peter Kogler (*1959) an beiden Orten mit den architektonischen Besonderheiten der Museen. In der Kunsthalle Bielefeld, entworfen von dem US-amerikanischen Architekten Philip Johnson (1906-2005), durchzieht eine Installation aus bedruckten, zylinderförmig angebrachten Stoffbahnen das Treppenhaus. Durch einen Schlitz für Besucher*innen begehbar, macht die Arbeit eine einzigartige Verbindung zwischen Kunst und Raum erfahrbar.

Im Marta Herford verbindet Kogler Leinwände und Wandtapeten, die sowohl an technische Systeme als auch Körperorgane erinnern, zu einer bildgewaltigen Collage und befragt damit Strategien von Bilderzeugung im postdigitalen Zeitalter.
Für eine weitere Neuproduktion arbeitet der Künstler Tim Berresheim (*1975) mit der Sammlung der Kunsthalle Bielefeld: Berresheim scannte für die Produktion seiner Arbeit verschiedene Sammlungsgwerke und bearbeitet die gesammelten Daten am Computer, um etwas radikal Neues an der Schnittstelle von analoger und digitaler Kunst entstehen zu lassen.

KAYA, ein kollaboratives Kunstprojekt von Kerstin Brätsch (*1979) und Debo Eilers (*1974), erweitert im Marta “ihr KAYA’s House”KAYA House, eine begehbare Skulptur und dreidimensionale Malerei in Form eines Hauses. Damit befragen sie die Grenzen des Mediums und untersuchen Malerei als physischen, psychischen und sozialen Körper.

Das Künstler*innenduo Mukenge/Schellhammer (Christ Mukenge, *1988 und Lydia Schellhammer, *1992) überführt in einem multimedialen Ansatz gemeinsam geschaffene analoge Gemälde in den dreidimensionalen Raum und entwickelt daraus digitale, bewegte Malereien, die sie u.a. mit AR-Technik ergänzen. Eingebettet in ein skulpturales Setting wird die Malerei somit räumlich erfahrbar. Zur Eröffnung werden Mukenge/Schellhammer in beiden Institutionen ihre Performance “Stretching the Notion of Painting” (den Malereibegriff stretchen) durchführen, welche Malerei in Bezug auf Körperlichkeit und Identitätsfragen untersucht.
Im Vordergrund der Ausstellung stehen Künstler*innen, die durch den Einsatz digitaler Werkzeuge eine eigene hybride Visualität generieren und so den traditionellen Malereibegriff transformieren und erweitern. Die Künstler*innen spiegeln nicht nur zeitgenössische technologische Fortschritte, sondern auch die damit einhergehende Veränderung der Alltagskultur und ihren Einfluss auf unsere Wahrnehmung. Computerbasierte Praktiken und deren Bildsprache werden damit zum Gegenstand einer malereispezifischen Auseinandersetzung. Das Immaterielle und Fluide des Digitalen wird mit der physischen Materialität der Malerei reflektiert.

Oftmals wird dabei eine Verbindung zwischen zeitgenössischen Methoden und historischen Bildproduktionen hergestellt. So werden beispielsweise Daten historischer Gemälde genutzt, um auf dem Computer verschiedene Bildebenen zu demontieren, Oberflächen zu glätten oder mit Mustern zu versehen. Algorithmische Programme und Codes, Bildbearbeitungs- und digitale Zeichenprogramme, Drucktechniken, Virtual und Augmented Reality, KI, Animations- und 3D Software werden selbst zum künstlerischen Medium und in malerische Prozesse übersetzt.

Diese fortschrittlichen künstlerischen Praktiken werfen wichtige Fragen bezüglich der konzeptuellen Kontinuitäten und der medial-strukturellen Verwandtschaften zwischen der traditionellen Malerei und technologischen Neuerungen. Sie fordern das Publikum heraus, die Verbindungslinien zwischen Vergangenheit und Gegenwart neu zu interpretieren und die Rolle der Malerei in einer zunehmend digitalisierten Welt zu überdenken.

Wissenschaftlicher Diskurs und interdisziplinärer Austausch

Im Rahmen der Ausstellung wird am 19. und 20. Juli 2024 ein internationales Symposium stattfinden, das von der Kunstakademie Münster unter der Leitung von Rektorin Prof. Dr. Nina Gerlach und Dr. Simon Vagts konzipiert wurde.
Dieses Symposium bietet Wissenschaftler*innen und Künstler*innen eine Plattform, um die postdigitale Malerei eingehend zu diskutieren und zu erforschen. Die Erkenntnisse des Symposiums werden in einer anschließenden Publikation
veröffentlicht (voraussichtlich im Frühjahr 2025).

Künstler*innen
Sónia Almeida, Tim Berresheim, Kerstin Brätsch, Salomé Chatriot, Vivian Greven, Wade Guyton, Tishan Hsu, Jacqueline Humphries, Charlotte Johannesson, KAYA, Peter Kogler, Vera Molnar, Mukenge/Schellhammer, Albert Oehlen, Laura Owens, Seth Price, Rafaël Rozendaal, Pieter Schoolwerth, Amy Sillman, Avery Singer, Cheyney Thompson, Philipp Timischl, Andy Warhol, Corinne Wasmuht, Anicka Yi

Kurator*innen
Benedikt Fahrnschon (Kunsthalle Bielefeld), Ann Kristin Kreisel (Marta Herford), Kathleen Rahn (Marta Herford), Christina Vegh (Kunsthalle Bielefeld)

Eröffnung
Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung am Samstag, den 6. Juli 2024 um 17:00 Uhr ein mit Eröffnungsreden im Marta Herford und ab 20:00 Uhr zum Sommerfest im Skulpturenpark der Kunsthalle Bielefeld. An beiden Orten wird eine Performance des Künstler*innenduos Mukenge/Schellhammer stattfinden.
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Marta Herford
Goebenstraße 2–10, D-32052 Herford
marta-herford.de


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