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Tellervo Kalleinen/ Oliver Kochta-Kalleinen, JOKAklubi und YKON



Henrik Andersson: «Archipelago Science Fiction» (2012)

Das finnische Künstlerpaar Kalleinen/ Kochta-Kalleinen initiierte das sich weltweit ausbreitende Beschwerdechor-Projekt. Die Ausstellung zeigt ihre partizipativen Kunstprojekte sowie Kooperationen mit den Kuenstlergruppen YKON und dem JOKAklubi (Jedermanns-Klub). Jede oder jeder ist willkommen, auf der Bühne oder als Publikum!

Mit dem Beschwerdechor war das in Finnland lebende Künstlerpaar Oliver Kochta-Kalleinen und Tellervo Kalleinen Teil der Gruppenausstellung «Un/Mögliche Gemeinschaft» (Shedhalle 2009). Die Shedhalle produzierte selbst einen äusserst erfolgreichen Beschwerdechor in Zürich. Daraus entstand die Idee, ihre auf Partizipation, Kollektivität und wechselnde Konstellationen gründenden Arbeitsweisen genauer zu thematisieren und einige Arbeiten daraus mit dem Zürcher Publikum weiter zu entwickeln. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Kalleinen/Kochta-Kalleinens neue Videoinstallationen: «I love my Job» (2008-10), «People in White» (2011), «Dreamland» (2011) und «Archipelago Science Fiction» (2012), welches auf die Ausstellung hin fertig gestellt wird. Ergänzt werden sie durch die speziell für Zürich produzierte Performance «Off Art Talent Show» der Gruppe JOKAklubi (auf Deutsch „Jedermanns-Club“) sowie eine Installation und ein partizipatives Spiel der Gruppe YKON. Beide sind Teil dieser Gruppen. Im Gegensatz zum Werkcharakter der Videos fokussieren die Gruppen auf das Momenthafte und die Inputs der lokalen TeilnehmerInnen.

Alle Videos entstehen auf ähnliche Weise: Sie sind das künstliche und ästhetisch reflektierte Endprodukt eines langwierigen, kollektiven Prozesses mit verschiedenen Menschen, die bereit sind, ihre jeweilige Situation narrativ, spielerisch und filmisch durchzuarbeiten. In «I love my Job» etwa schildern die gezeigten Menschen ihre Probleme bei der Arbeit, schreiben dazu ein Drehbuch und spielen ggf. die Hauptrolle. Kalleinen/Kochta-Kalleinen drehen dann in Absprache mit den Beteiligten das Video. Dieses inszeniert einerseits die problematische Situation, eröffnet andererseits mit seinem fiktiven, oftmals witzigen Ende neue Wege.

Eine andere Form der Beteiligung spricht die Performancegruppe JOKAklubi (mit den finnischen Künstlerinnen Mirka Raito, Niina Lehtonen-Braun und Tellervo Kalleinen) an. In ihren moderierten Clubabenden kombiniert sie Performance, Musik und visuelle Elmente. Die Themen variieren je nach Ort, Land und Kontext und bilden jedes Mal ein einzigartiges, surreal anmutendes Ambiente. Lokale Künstler und Menschen, die gerne spielen und auftreten, werden eingeladen und nehmen so einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sich der Abend gestaltet. In Zürich wird die «Off Art Talent Show» aufgeführt, bei der verschiedene Talente für eine kurze Darbietung auf der Bühne eingeladen werden. Die drei Frauen treten als Jurorinnen auf, die mit ungewöhnlichen Methoden, wie etwa dem Orakel, das Aufgeführte beurteilen.

YKON, eine Gruppe von sieben KünstlerInnen, entwickelt vor allem mehrstündige Spiele und spielt sie in einem Setting mit bis zu 50 Beteiligten durch. Basierend auf Buckminster Fullers «World Game» nimmt YKON die SpielerInnen in Zürich auf eine bizarre Reise, in der die Welt unwiderruflich und radikal verändert wird: “The game is based on a simple thought experiment: imagine that the world is brought to a complete halt. Everything stops. No more business as usual. With the world frozen, you and your fellow players can tinker with it as you please. What will you change? How do you convince others to go along with your changes? And what about the consequences? For its players, the game poses an existential challenge: they will have to think about what kind of world they truly want.“

Gemeinsame Aufführung: Sonntag, 15. April, 15-18 Uhr.

Zusammenfassend: Obwohl sich jede Arbeit durch eine leicht variierende Form der Interaktion und Teilhabe auszeichnet und obwohl bei jeder Arbeit die Welt nicht als „easy going“ gezeigt wird, ist Humor und eine Art von absurder, surrealistischer Komik ein durchgängiges Prinzip: Witz und Leichtigkeit als eine Art Überlebensstrategie. Wir in der Zürcher Shedhalle sind begeistert von dieser ästhetischen Strategie, v.a. auch an einem Ort, wo nach dem Kritischen und Politischen der Kunst gefragt wird und möchten dies hiermit zur Diskussion stellen.

Sowohl für den Clubabend mit JOKAklubi als auch für das YKON-Game suchen wir Showtalente und spielinteressierte Menschen. Bitte melden bei:
volkart @ shedhalle. ch

Shedhalle
Seestrasse 395
CH - 8038 Zurich
+41 44 481 59 50
shedhalle.ch

Medienmitteilung





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