Das vorliegende Buch von Carola Muysers enthält eine umfangreiche Quellentextsammlung zur Professionalisierungsgeschichte bildender Künstlerinnen von 1855 bis 1945. Dem ausgewählten Textmaterial (Ausstellungskritiken, kunstwissenschaftliche Aufsätze, Buchauszüge und Protokolle) liegen dabei die in der ausführlichen Einleitung gestellten Fragen und Thesen zugrunde: "Wie fällt das Meinungsbild über die "Künstlerin" aus, welche Werke und Kriterien spielen dabei eine Rolle, welche Entwicklung ist zu verzeichnen und wie verhält sich diese zu der fest etablierten These,daß kunsttätige Frauen aus dem männlich konnotierten Kanon der Kunstkritik systematisch ausgegrenzt worden sind."(S. 17)
Die Texte zeigen, daß es keineswegs eine homogene Meinung und Antwort auf diese Fragen gibt, sondern ein vielfältiges und interessantes Gefüge von unterschiedlichsten Tendenzen.
Das Buch bietet neben der facettenreichen Beleuchtung des sich wandelnden Berufsbildes der Künstlerin auch die Gelegenheit, den sich verändernden Kunstbetrieb aus der Sicht der Rezeption nachzugehen. Dementsprechend ließen sich interessante Vergleiche zum gegenwärtigen Kunstgeschehen aufstellen.
Carola Hartlieb
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