Der 7. Kunstpreis Ruth Baumgarte wird dieses Jahr an den international einflussreichen und weltweit hochgeschätzten Künstler William Kentridge (geboren 1955) vergeben; der in Johannesburg, Südafrika, lebt und arbeitet.
Er folgt dem Maler Michael Armitage (Nairobi/London). Mit 20.000 EUR zählt der Kunstpreis Ruth Baumgarte zu den hochdotiertesten Ehrungen für Künstler in Deutschland. Die vorherigen Preise gingen an Nan Goldin, Mona Hatoum, Amelie von Wulffen, Kader Attia und Judith Hopf.
„Soziale und politische Fragen sind das große Thema auch der bildenden Kunst der Gegenwart. Nur wenigen Künstlerinnen und Künstlern jedoch gelingt deren künstlerische Bewältigung und Umsetzung in bedeutende Bilder und Bildwelten von hoher Wirkmächtigkeit. Hierzu gehört William Kentridge, dessen Werk uns seit der documenta 13 fasziniert. Die „rasende Zeichnung“ ist Beginn und Grundlage seiner künstlerischen Methode, die uns sogleich an Ernst Ludwig Kirchner erinnerte, mit dessen Werk wir uns ein Leben lang beschäftigt haben. Die Ergebnisse sind von durchaus gleichwertiger Intensität.“, begründen die Mitglieder der Preisjury Ingeborg Henze-Ketterer und Dr. Wolfgang Henze (Galerie Henze & Ketterer, Bern und Nachlassverwaltung Ernst Ludwig Kirchner) die Entscheidung des Stiftungsbeirates aus ihrer Sicht.
William Kentridge zählt zu den angesehensten Künstlern der Gegenwart, der als Zeichner, Schöpfer von Animationsfilmen, Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner sowie als Autor für Film und Bühne arbeitet. Er studierte 1976-78 an der Art Foundation in Johannesburg und in den 1980er Jahren an der Theaterschule École Jacques Lecoq in Paris. In seinen seit den 1980er Jahren entstandenen Stop-Motion Animationsfilmen, reflektiert er die Geschichte und die sozialen Umstände Südafrikas. Seine zeichnerischen Erzählungen verbinden seine eigene Autobiografie mit fiktiven Figuren. Ab den 1990er Jahren widmete sich Kentridge verstärkt Theater- und Opernprojekten, für die er Bühnenbilder, Kostüme und Animationen entwarf und auch Regie führte. Er stellte in den weltweit führenden Museen aus und ist in bedeutenden Sammlungen vertreten. Aktuell wird bis zum 1. August eine umfangreiche Werkschau in den Hamburger Deichtorhallen präsentiert.
Ãœber die Stifterin
Ruth Baumgarte (1923 - 2013), Stifterin des nach ihr benannten Kunstpreises, studierte von 1941 bis 1944 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. Neben ihren Illustrationen sind es insbesondere ihre freien künstlerischen Arbeiten ab den 1950er Jahren, die den Betrachter faszinieren. Infolge über 40 Reisen auf den afrikanischen Kontinent, entstand ein expressives Werk, welches den Menschen ebenso lebendig in den Vordergrund zu rücken versteht wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen und globalen Fragestellungen.
Zum Beirat der Kunststiftung und damit zur Preisjury zählen u.a. Dr. Reinhard Spieler, Direktor des Sprengel Museum Hannover, Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museum in Koblenz, Dr. Eckhart J. Gillen, Kunsthistoriker und Kurator, sowie die Galeristen und Nachlassverwalter des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Ingeborg Henze-Ketterer und Dr. Wolfgang Henze.
KUNSTSTIFTUNG RUTH BAUMGARTE
Niederwall 10, 33602 Bielefeld
https://ruth-baumgarte.com/aktuelles/
Presse
Kataloge/Medien zum Thema:
William Kentridge
Verein Berliner Künstler
nüüd.berlin gallery
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Galerie im Tempelhof Museum
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