Der Vorstand des Bonner Kunstvereins freut sich außerordentlich, die Berufung von Viktor Neumann zum neuen Direktor bekannt zu geben. Der Berliner Kurator konnte sich aus einer Vielzahl äußerst qualifizierter internationaler Bewerber*innen durchsetzen. Er tritt zum 1. März 2025 die Nachfolge von Fatima Hellberg an, die zur neuen Generaldirektorin des mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien berufen wurde.
Mit Viktor Neumann wird aus der Sicht des Vorstandes die Tradition hochkarätiger Leitungspersönlichkeiten am Bonner Kunstverein fortgesetzt. Mit der Berufung soll ein weiteres, avanciertes Kapitel für den Bonner Kunstverein als Ort der Begegnung mit aktuellen Positionen der bildenden Kunst geschrieben werden. Neumann freut sich darauf, den Bonner Kunstverein als eine Institution fortzuführen, die den lokalen und internationalen Kunstdiskurs grundlegend und kontinuierlich mitprägt, fördert und immer wieder auch herausfordert. Seine Vision für den Bonner Kunstverein ist es, die Präsentation aufstrebender und etablierter internationaler Positionen noch stärker mit Fragen von Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit zu verknüpfen. Gerade im Kontext zunehmender Polarisierung möchte er den Kunstverein als ein Möglichkeitsraum sehen, der Ideen in die Welt und miteinander in Dialog bringt.
Neumanns langjährige kuratorische Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen und Biennalen ist geprägt von kollaborativen, prozesshaften und langfristig angelegten Programmreihen. Diese erlauben eine Annäherung an vielschichtige gesellschaftliche und ästhetische Zusammenhänge. Seit 2022 ist er Kurator des Berliner Ausstellungsraums Between Bridges, für den er die mehrjährige Reihe „Theses on Hope“ konzipiert hat. Diese setzt sich multiperspektivisch mit den ästhetischen und sozialen Dimensionen von Hoffnung auseinander. Mittels unterschiedlicher Formate wie Einzel- und Gruppenausstellungen, performativen und diskursiven Programmen, Community-Projekten und alternativen Lehrangeboten wurde der Ausstellungsraum als ein Ort der vielstimmigen Begegnung und Verhandlung begriffen: Für eine Einzelausstellung des Künstlers Karol Radziszewski wurde etwa eine raumgreifende, ortsspezifische Installation entwickelt, die auf ein klassisches polnisches Klassenzimmer anspielte. Die Installation fungierte gleichzeitig als Bühne für ein umfangreiches öffentliches Programm, für das zahlreiche Künstler*innen und Denker*innen aus ost- und mitteleuropäischen Ländern eingeladen wurden, „Unterricht” zu unterrepräsentierter Geschichte zu halten. Für erste Retrospektiven der verstorbenen Künstler*innen Ioana Nemeș und Juan Pablo Echeverri wurden aufwendige Reproduktionen von Werkreihen geschaffen, um sie in der Folge auch in anderen internationalen Institutionen zu präsentieren. Neumanns anhaltendes Forschungsinteresse an emanzipatorischen Traditionen und zeitgenössischen Körperpolitiken wird in Bonn zu einem gemeinsamen Nachdenken darüber führen, welche Körper unter welchen Bedingungen Zugang zu öffentlichen Räumen haben und welche Vorstellungen von Öffentlichkeit Kunsträume im Gegenzug mitgestalten können.
Vor seiner jetzigen Tätigkeit als Kurator des Berliner Ausstellungsraums Between Bridges kuratierte Viktor Neumann Ausstellungen und Projekte u.a. für das Whitney Museum of American Art, New York; Museum of Modern Art, Warschau; Total Museum, Seoul; Bildmuseet, Umeå; Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen; Kölnischer Kunstverein; Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf und Württembergischer Kunstverein, Stuttgart. Er war Co-Kurator der 5. Kyiv Biennale 2024, des Rumänischen Pavillons der 59. Venedig Biennale 2022 und der Bergen Assembly 2019 sowie Teil des Teams der documenta 14, 2017.
Neumann ist Mitherausgeber zahlreicher Publikationen und lehrte an verschiedenen Hochschulen, zuletzt als Gastprofessor für Kuratorische Studien an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er studierte Kunstgeschichte in Berlin und absolvierte das Curatorial Program des Whitney Independent Study Program in New York.
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