Am 9. November 2005 eröffnet im Rahmen des 22. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes die Medienkunstausstellung MONITORING. Damit wird der interdisziplinäre Ansatz des Festivals aufgegriffen und über den filmischen Schwerpunkt hinaus erweitert. In diesem Jahr wird MONITORING an zwei Ausstellungsorten zu sehen sein. Neben dem KulturBahnhof werden auch die Räume im Kasseler Kunstverein bespielt.
MONITORING im KulturBahnhof
Die aus 350 Installationsvorschlägen ausgewählten 16 Arbeiten internationaler KünstlerInnen des Wettbewerbbereiches werden für die Dauer des Filmfestes im Südflügel sowie im Stellwerk des KulturBahnhofs präsentiert. Inhaltliche als auch formale Klammer all dieser Arbeiten ist das wiederkehrende Motiv der "schrägen Räume". Es handelt sich um Räume, die irgendwie in eine Schräglage geraten sind; Bildräume, deren perspektivische Bedeutung versetzt erscheint; Ausblicke in Räume mit einer beunruhigend gekippten Sicht der Dinge. Solche Verschiebungen ziehen sich wie ein Leitfaden mit vielen Verschlingungen durch die Ausstellung und werden auch auf menschliche Handlungsräume und zwischenmenschliche Beziehungen übertragen, in denen kommunikative Schräglagen oder Wahrnehmungsverzerrungen auftreten können.
Die von einer Jury - bestehend aus KünstlerInnen, KuratorInnen und KunstwissenschaftlerInnen - getroffene Auswahl spiegelt aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen, z.B. die zunehmende Videoüberwachung des öffentlichen Raumes oder Veränderungen innerhalb der Arbeits- und Freizeitwelt, wider. Darüber hinaus ist es ein Anliegen, internationale und hessische KünstlerInnen nebeneinander zu präsentieren. Dieses Engagement wurde in diesem Jahr mit einer Förderung durch die Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung ausgezeichnet. Alle ausgestellten Arbeiten konkurrieren um den mit 2.500 Euro dotierten "Golden Cube", den Preis für die beste Medieninstallation, gestiftet von der Marli-Hoppe-Ritter-Kunststiftung und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Der Preisträger wird am Sonntag, den 13. November 2005 bekannt gegeben.
KünstlerInnen: Nine Budde, Berlin | Mascha Danzis, Kassel | Hasan M. Elahi, New York | Nina Fischer / Maroan El Sani, Berlin | Fabien Giraud, Paris | Annette Gödde, Berlin | Sagi Groner, Amsterdam | Jan Imberi, Offenbach | Oliver Kunkel, Köln | Marianna Mørkøre, Berlin | Charly Nijensohn, Berlin | Reinigungsgesellschaft, Dresden | Manuel Saiz, London | Eske Schlüters, Hamburg | Andrea Schüll, Kassel | Marcus Wendt, Kassel
MONITORING im Kasseler Kunstverein
Rosa Barba - you cannot remain indifferent
In den Räumen des Kasseler Kunstvereins wird darüber hinaus im Rahmen der Ausstellung MONITORING die - außerhalb des Wettbewerbs laufende - Einzelausstellung der Künstlerin Rosa Barba zu sehen sein.
In den filmischen Arbeiten von Rosa Barba wird der Moment vor einer entscheidenden Aktion beschrieben, ein Zwischenzustand in welchem die Bedeutung sich für einen Augenblick auflöst und einen Blick der Unvollständigkeit hinterlässt. Sie konfrontiert das Publikum immer mit der Erfahrung von Möglichkeiten und gelegentlich auch mit schierer Abwesenheit. Die Künstlerin arbeitet mit den Medien Film, Ton, Text und Fotografie. Viele der Film- und Tonarbeiten handeln von Ereignissen, die sich ankündigen, aber nicht vollziehen. Was genau geschehen wird, bleibt offen oder ist das Ergebnis unserer Fantasie, unserer Erinnerung, unserer Vermutung, angesiedelt zwischen Erfindung, wissenschaftlicher Analyse, Willens- und Vorstellungskraft. Die Handlungen ihrer Geschichten entwickeln sich an den Nahtstellen der Konstruktionen von fiktiven und authentischen Wirklichkeiten, die Spannung von Dauer und Moment, von gedehnter Zeit und dem einmaligen Augenblick. Die aufgereihten Ereignisse und minimalen Sensationen bilden die imaginären Bahnen ihres Netzwerkes. ... (Presse / Kasseler Kunstverein)
Abbildung: Abb.: Rosa Barba, "Machine Vision Seekers", 16 mm, Farbfilm, bewegte Projektion, 6:45 Minuten, 2003
Öffnungszeiten: Mittwoch 19-23 Uhr, Donnerstag bis Samstag 17-22 Uhr,
Sonntag 17-20 Uhr
KulturBahnhof und Stellwerk Kassel, Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel
Ausstellungsdauer: MONITORING 9. bis 13. November 2005
Kontakt: Dokumentarfilm- und Videofest, Filmladen Kassel e.V., Goethestraße 31, 34119 Kassel, Telefon [0561] 70764 12
filmladen.de/dokfest
Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag 11-20 Uhr, Donnerstag, Samstag, Sonntag 11-18 Uhr
MONITORING im Kasseler Kunstverein
Rosa Barba - you cannot remain indifferent
Ausstellungsdauer: 9. bis 20. November 2005
Kasseler Kunstverein, Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
Telefon [0561] 77 11 69,
ch
Kataloge/Medien zum Thema:
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Galerie Parterre
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Kommunale Galerie Berlin
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