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Dark Sights



Robert Longo, Untitled (Exterior Apartment Door with Nameplate and Peephole, 1938), Aus der
Serie: The Freud Cycle, 2000/2003 (Detail)

Die erste Ausstellung dieses Jahres im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung in Frankfurt am Main trägt die Handschrift des Städel Museums.

Unter dem Titel "Dark Sights" hat Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst am Städel Museum, Fotografien von 14 internationalen Künstlern aus der DZ BANK Kunstsammlung zusammengestellt. Ko-Kuratorin ist Carolin Köchling, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sammlung Gegenwartskunst am Städel Museum.

Die Auswahl rückt Düsteres ins Licht. Versammelt sind über 60 Arbeiten, die nicht nur nächtliche Szenen, sondern Orte des Schreckens zeigen beziehungsweise diese im Geiste des Betrachters entstehen lassen. Zu sehen ist die Ausstellung vom 27. Januar bis 31. März 2012 im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung.

„Der reiche Bestand dieser Kunstsammlung erlaubt vielfältige Herangehensweisen an ein Thema“, erläutert Kurator Martin Engler. „In Dark Sights möchten wir herausstellen, dass das Unheimliche nicht immer im Motiv selbst begründet liegt. Vielmehr löst der Anblick des Unvertrauten beim Betrachter Assoziationen aus, über die Vertrautes aus dem Unterbewusstsein an die Oberfläche kommt – ein Vorgang, den Siegmund Freud schon 1919 beschrieb.“
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Der Amerikaner Gregory Crewdson, ein Meister des Zwielichts, ist mit bedrückenden Alltagsgeschichten vertreten. Der britische Fotograf Paul Graham erfindet sein Medium immer wieder neu, indem er mit Sehgewohnheiten bricht. Tobias Zielony, in Wuppertal geboren, dokumentiert eindringlich Schicksale in jugendlichen Randgruppen. Seine Serie wurde unlängst erworben.

Ebenfalls seit kurzem im Bestand der DZ BANK Kunstsammlung sind großformatige Ansichten, die Andreas Gefeller mittels einer speziellen Aufnahmetechnik gestaltete. Aus der Vertikalen macht der Düsseldorfer Fotokünstler in dem Holocaustdenkmal in Berlin abstrakte Gitterstrukturen erkennbar.

Die Amerikanerin Lucinda Devlin fotografierte Anfang der 1990er Jahre in den USA Einrichtungen zur Vollstreckung der Todesstrafe. Allein ihre Aufnahme einer Gaskammertür versetzt in kaltes Grauen.

Berühmt und ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind Thomas Ruffs Nachtbilder aus den 1990er Jahren. Die mysteriösen, zusätzlich mit einem Restlichtverstärker aufgenommenen Arbeiten des Düsseldorfers von Hinterhöfen und Naturausschnitten ertappen den Betrachter unweigerlich bei der Vorstellung, etwas Verbotenes zu beobachten und ein Geheimnis lüften zu wollen, das allerdings verborgen bleibt.

Wie tief die Ausstellung die Besucher in optisch nicht wahrnehmbare Vorstellungen hineinzieht, veranschaulicht im Eingangsbereich die legendäre Werkgruppe „Freud Cycle“ von Robert Longo. In einem Bildband entdeckte der prominente amerikanische Künstler Fotografien von Sigmund Freuds Wohnung in der Berggasse in Wien, die Edmund Engelmann kurz nach der Emigration des Psychoanalytikers am 4. Juni 1938 dokumentiert hatte. Detailgenau übertrug Longo 1999/2000 Ausschnitte aus diesen Fotos in großformatige, schwarz-weiße Kohlezeichnungen, die er wiederum abfotografierte und als Portfolio von digitalen Pigmentdrucken auflegte. Gespenstisch suggerieren scharfe Hell-Dunkel-Kontraste die zurückgebliebene Leere – sei es der Blick ins Behandlungszimmer, auf den Schreibtisch, durch die offene Tür zum Wohnraum, in dem noch das Licht brennt.
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Künstlerliste:
Oliver Boberg, Angus Boulton, Gerard Byrne, Gregory Crewdson, Lucinda Devlin, Philip-Lorca diCorcia, Andreas Gefeller, Paul Graham, Naoya Hatakeyama, Bill Henson, Robert Longo, Thomas, Ruff, Sascha Weidner, Tobias Zielony

Öffnungszeiten zur aktuellen Ausstellung: Di. – Sa. 11 bis 19 Uhr

DZ BANK Kunstsammlung
ART FOYER
Platz der Republik, 60265 Frankfurt/Main
DZ BANK Kunstsammlung

Medienmitteilung





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