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Die ganze Heimatkunde von Manfred Butzmann



Manfred Butzmann, Abreibung eines „beschnitzten“ Tisches aus dem Heidelberger Studentenlokal „Schnitzelbank“, März 1995 (Ausschnitt, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012

Im Herbst 2012 feiert Manfred Butzmann, der umtriebige Künstler – der nicht nur die Kunst Ostdeutschlands seit den frühen 70er Jahren durch kritische Einsprüche nachhaltig mitprägt – seinen 70. Geburtstag. Dieser Umstand und dass er, der 1942 in Potsdam geboren wurde, seit 2007 wieder in seiner Heimatstadt lebt, geben reichlich Anlass, eine Werkschau im Landeskunstmuseum zu präsentieren. Sie wird in den Schalthausräumen alle Schaffensfelder des Künstlers ausbreiten: Malerei, Aquarell, Zeichnung, Druckgrafik (Mappenwerk), Abreibung, Postkarte, Künstlerbuch, Plakat, Buchillustration u.a.m. Die Werkzusammenstellung gewährt partielle Einblicke in die Produktionsweise, ins Atelier des Künstlers.
Butzmanns Kunst lebt vom unmittelbaren Reibungswiderstand mit den gesellschaftlichen Realitäten, dem sehr präzise und manchmal gar buchstäbliche Beobachtungen aus dem Alltag zugrunde liegen. 1977 startet er seine legendäre Plakatserie mit „Bürger, schützt Eure Steige!“. Es ist zugleich das erste Plakat, das im eigenen Auftrag gedruckt wird und damit neue Wirkungsräume in der scheinbar festgezurrten Kunstlandschaft der DDR eröffnet. Und jener Aufruf zum Aktiv-Bürger (nicht Wut-Bürger) hat bis heute kaum etwas von seiner Aktualität eingebüßt. Als kritischer Augenzeuge verfolgt der Künstler die manchmal unscheinbarsten Kleinigkeiten in seiner Umwelt, um ihnen ihren sozial-relevanten, symbolträchtigen Gehalt zurückzugeben. Jener Zuwendung entspringt wohl nie die Geste eines Moralisten, sondern sie bleibt die eines unermüdlichen „Heimatkundlers“.





Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Montag geschlossen

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Uferstraße / Am Amsteich 15

museum-dkw.de


PT





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