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Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin (12 / 02)



Im Dezember stellen wir Ihnen als "Museum des Monats" eine Institution vor, auf die - obwohl kein Museum - hier dennoch aufgrund ihrer innovativen und einzigartigen Experimentierfreude im Bereich zeitgenössischer, internationaler Künste aufmerksam gemacht werden soll.

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) existiert seit 1988 und hat seinen Sitz in der nach Entwürfen des amerikanischen Architekten Hugh Stubbins 1957 erbauten Kongreßhalle im neuen Regierungsviertel von Berlin. Wer die weitläufige und offene Raumgestaltung des Gebäudes mit seiner geschwungenen Dachkonstruktion kennt, kommt nicht umhin festzustellen, dass hier ein architektonisch angemessener Rahmen für ein interessantes Projekt gefunden wurde. Die Kongreßhalle gilt außerdem als eines der Wahrzeichen von Berlin, das die Freundschaft zwischen der Stadt Berlin und den USA symbolisieren sowie an demokratische Tradition erinnern sollte. Einem größeren Publikum wurde das Gebäude vor allem durch seinen fatalen Dacheinsturz im Jahre 1980 bekannt. Das ursprünglich frei schwebende, nur auf wenigen Säulen aufliegende Dach war laut späterem Gutachten "durch konstruktive Mängel bei der Planung und Bauausführung der Außendächer und als Folge davon durch korrosionsbedingte Brüche ihrer Randbogen tragenden Spannglieder" eingestürzt. Erst 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins wurde der Wiederaufbau mit neuer Dachkonstruktion abgeschlossen.
Bereits die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes sah einen interdisziplinären Ansatz vor, der internationale Künstler, Wissenschaftler und Politiker durch unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen ins Gespräch bringen sollte. Im Jahre 1988 griff das HKW diese Tradition des kulturellen Austausches bzw. Dialoges zwischen den verschiedensten Kunstgattungen wieder auf und entwickelte sich als Forum zwischen westlicher und nicht-westlicher Gegenwartskultur. Ausstellungen wie "Die anderen Modernen", Musikveranstaltungen wie "Jazz Across the Border", das Mexiko-Festival "MEXArtes" oder das internationale Medienfestival "Transmediale", um nur einige wenige zu nennen, trugen zur internationalen Vernetzung der Institution bei und machten sie weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Seit seinem Bestehen des HKW wurden über 6.600 Ausstellungen, Theateraufführungen, Lesungen, Symposien, Konzerte etc. veranstaltet, was mehr als 2,3 Millionen Besucher anzog. Seit 2001 fördert ausschließlich der Bund das Haus, was - besonders angesichts der desolaten Finanzlage Berlins - natürlich auch für die Zukunft Planungssicherheit gewährleistet.
Obwohl die Besucherzahl für sich spricht, war es häufig nicht leicht, den Überblick über das Programm mit seiner Vielzahl an Darbietungen zu behalten. Umso erfreulicher ist die Überarbeitung der Programmstruktur für das Jahr 2003, nach der es zu einer Bündelung der Projekte kommt. So sollen Veranstaltungsreihen, die 2002 erfolgreich gestartet wurden, wie "IN TRANSIT" und "popdeurope" durch ein 3. Festival "Festival of Sacred Music" ergänzt und 2003 fortgesetzt werden. Neu hinzu kommt außerdem bereits ab Januar 03 mit "transonic" eine Reihe für experimentelle Musik. Besondere Aufmerksamkeit wird bei den Festivals der zeitgenössischen arabischen Kunstproduktion aus dem Nahen Osten und dem regionalen Schwerpunkt "Indien" gewidmet. Ein internationaler Programmbeirat (bestehend aus Künstlern, Kuratoren, Wissenschaftlern) trägt dazu bei, die Strukturen des HKW als Ort der Begegnung, des Austauschs und der Information zu stärken und nachhaltig zu vernetzen.
hkw.de

ch





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