Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf freut sich außerordentlich das Jahresprogramm 2020 mit einer ersten europäischen Einzelausstellung der in Seoul lebenden siren eun young jung präsentieren zu können. Erstmalig soll mit siren eun young jung - DEFERRAL THEATRE ein umfangreicher Einblick in die komplexe wie einzigartige Arbeitsweise der Künstlerin geliefert werden. Im Zentrum der Düsseldorfer Ausstellung steht jungs Yeoseong Gukgeuk Projekt. Dabei handelt es sich um ein Langzeitprojekt mit dem jung unter Rückgriff auf historische Theaterformen Räume für die Verhandlung und Sichtbarkeit von queeren Wünschen, Widerstandsmustern, Affekten und Begierden sowie Räume für subversive Subjektivitäten, Geschlechterfluidität und die Performance von Differenz eröffnet. In dem seit den 1960er Jahren in Vergessenheit geratenen Yeoseong Gukgeuk-Theater werden alle Figuren – egal ob männlich oder weiblich – von Frauen gespielt. Die Männer, die von Yeoseong-Gukgeuk-Schauspielerinnen repräsentiert werden, erscheinen einerseits wie Stereotype – kaum von sozialen Konventionen zu lösen. Gleichzeitig repräsentieren die Darstellerinnen aber immer auch ein einzigartiges Geschlecht, das jede spezifische Definition von Männlichkeit übersteigt, indem vermeintlich „naturalisierte“ Geschlechternormen konsequent auf die Probe gestellt werden. In der Ausstellung im Kunstverein werden zahlreiche Arbeiten, die in siren eun young jungs Auseinandersetzung mit dem in den 1950er Jahren so populären Genre entstanden sind, in einer eigens für den Kunstverein entstandenen Rauminstallation präsentiert. In einem vibrierenden Setting aus Farbe, Vorhängen, Videoarbeiten, Sound und Collagen treten Protagonistinnen dieses einst so populären Frauentheaters in Dialog mit zeitgenössischen Performer*innen, Drag Kings, Tänzer*innen und queeren Musiker*innen.
In der Vergangenheit war die vielfach ausgezeichnete siren eun young jung in zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen vertreten wie u. a. im Haus der Kulturen der Welt in Berlin (2017), im Centre Pompidou Paris (2016), auf der Taipei Bienniale in Taiwan (2016), auf der Gwangju Biennale in Südkorea (2016), sowie am Taipei Kuandu Museum of Fine Art in Taiwan (2016) und zuletzt im Koreanischen Pavillon auf der 58. Biennale in Venedig (2019). Es ist eine außerordentliche Freude und Ehre das Ausstellungsprogramm 2020 des Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf mit einer ersten umfangreichen Einzelausstellung dieser großartigen Künstlerin zu eröffnen.
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen
Grabbeplatz 4
40213 Düsseldorf
www.kunstverein-duesseldorf.de
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