Eine große thematische Ausstellung mit dem Titel „All about Girls and Tigers“ (Alles über Mädchen und Tiger) widmet das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln der weltweit renommierten und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Künstlerin Leiko Ikemura. Sie wurde in Japan geboren und lebt seit 40 Jahren in Europa. Durch ihr Studium in Spanien und ihre Arbeit in der Schweiz sowie in Deutschland bekannte sich Ikemura zur westlichen Kunst. Die Konzeption der Ausstellung bestätigt dies nicht nur, sondern zeigt erstmalig die unverkennbar prägenden japanischen Wurzeln in ihrem Schaffen auf.
Die Schau konfrontiert dreizehn herausragende Werke der chinesischen und japanischen Kunst aus der Sammlung des Museums mit rund 200 Arbeiten Ikemuras. Aus der Gegenüberstellung ergibt sich die Abfolge der Themen, die Gegenstand der Ausstellung sind:
Seelenlandschaften – die kosmische Landschaft
Meditation - der Blick nach innen
Häuser und Höhlen – Gefäße des Schattens
Transfigurationen
Schwarz, Weiß, Grau – Substanz und Leere
Memento mori – Vergänglichkeit
Alles über Mädchen und Tiger – schwebend, stehend, liegend
Szenen aus den 53 Stationen der Ostmeerstraße (Tôkaidô)
Die Gegenüberstellung veranschaulicht, dass die Tradition der japanischen Kunst in Ikemuras Werk einen zentralen Bezugspunkt darstellt. Das mag zunächst überraschen. Denn als sich Ende des 19. Jahrhunderts die „Westliche Malerei“ (yôga) in Japan etablierte, war sie mit der „Malerei im japanischen Stil“ (nihonga) unvereinbar. Beide Stilrichtungen entwickelten sich seither unabhängig voneinander. Die Schau im Museum für Ostasiatische Kunst macht deutlich, dass Leiko Ikemura in ihren Arbeiten die Grenzen zwischen westlicher und japanischer Kunst in exemplarischer Weise aufhebt.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11 - 17 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 11 - 22 Uhr
(nicht an Feiertagen)
Montag geschlossen
Eintritt
9,50 € / ermäßigt 5,50 €
Museum für Ostasiatische Kunst Köln
Universitätsstraße 100, 50674 Köln
museum-fuer-ostasiatische-kunst.de
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